Apple

MarkkulaMarkkula erkannte die Zeichen der Zeit, die auf einen Siegeszug des Computers deuteten. Als eine seiner ersten Aufgaben, bei seinem Einstieg bei Apple, entwickelte er einen Businessplan, indem er aufzeigte, dass Apple innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Umsatz von circa 500.000.000 $ übersteigen würde. Desweiteren konnte er Wozniak überzeugen seinen Job bei Hewlett-Packard endgültig zu beenden und stellte nebenbei Michael Scott als ersten Geschäftsführer der Firma ein. Wichtig war ihm hierbei ein professionelles Auftreten der Firma zur Unterstützung eines seriösen Vertriebs.

Doch auch Jobs war in seinem Bereich nicht untätig. Er erkannte früh, dass das bisherige Logo der Firma unpassend sei. Zum einen war es nicht möglich das Logo in einem kleinerem Maßstab sinngenau auf den Computern zu platzieren, da die große Anzahl der Details nicht erkennbar sein würde. Doch statt selbst ein neues Logo zu kreieren, wandte sich die junge Firma an eine renommierte Agentur, die das Logo überarbeiten sollten. Regis McKenna, der Agenturchef, setzte auf diese Arbeit Rob Janov an, der das, bis heute in seiner Form immerwieder erkennbare und unverwechselbare, Logo entwickelte. Hierbei spielte der Regenbogen innerhalb des Apfellogos eine wichtige Rolle: sollte er doch die Farbeigenschaften des Apple II kongenial darstellen.

Scott, der neue Geschäftsführer der Firma, entwickelte in einer seiner ersten Amtshandlung, das Konzept von Mitgliederausweisen der Firma. Die Ausweisnummern ergaben sich nach dem Einstellungs Datum der Mitarbeiter innerhalb der Firma, das heißt, je niedriger die Ausweisnummer, desto früher wurde derjenige eingestellt. Doch schon diese Neuerung führte nicht bei jedem Mitarbeiter zu Begeisterungsstürmen. In diesem Fall traf es Jobs und Wozniak, jedoch besonders Jobs, der es nicht ertragen konnte die Nummer zwei in der Firma zu sein, hatte Wozniak doch die Nummer 1 erhalten. Nach einem langen und lauten Disput einigte man sich darauf, dass Jobs die Nummer "0" erhalten sollte. Für eine lange Zeit galt daher, dass eine niedrige Ausweisnummer hoch angesehen war, der Träger dieser Nummer eine Quasi-Ehrung genoss.

Apple startete einen kometenhaften Aufstieg und bereits 1977 generierte die junge Firma einen Umsatz von circa 800.000 $, die sie durch den Verkauf von mehreren Tausend Apple II erreichte. Bereits ein Jahr später zeigte die Firma mit dem Apfel das ungeahnte und bis dato nicht erkannte Potenzial der Homecomputer durch einen Umsatz von bereits 8.000.000 $, hervorgerufen durch 10.000 verkaufte Apple II. Apple hatte eine offene Tür eingerannt, obwohl bis dahin Experten an den Sinn eines Heimcomputers gezweifelt hatten. Viele glaubten an einen kurzfristigen Boom, jedoch konnte Apple diese Befürchtung bereits ein Jahr später widerlegen, verkauften sie doch 1979 über 35.000 Geräte. Bereits 1977 war es somit klar, dass Jobs nicht weiter in dem Elternhaus wohnen konnte und in ein Gebäude in Cuppertino umziehen musste. Durch den rasanten Erfolg der Firma stiegen die Mitarbeiterzahlen von 1978, mit 60 Mitarbeitern, auf über 1000 Angestellten im Jahr 1980.

Am 12. Dezember 1980, weniger als vier Jahre nach der Vergesellschaftung des Unternehmens, wagte Apple den Sprung an die amerikanische Börse. Apple verkaufte 4,6 Millionen Aktien zu einem Preis von 22 Dollar je Schein. Schon am ersten Tag stieg der Aktienkurs auf 29 Dollar, womit Apple einen Marktwert von knapp 1,8 Milliarden Dollar aufwies. Damit wurden auf einen Schlag mehr als vierzig Apple-Mitarbeiter zu Millionären und Multimillionären. Viele der Angestellten waren damals noch sehr jung und hatten in den Jahren vor dem Börsengang grosse Aktienpakete zu äusserst tiefen Preisen erwerben können. Apples Aktieneinführung besass grossen symbolischen Charakter. Zum ersten Mal schaffte ein Garagenunternehmen aus dem Silicon Valley den Sprung an die Wall Street. Ausserdem war es der größte Börsengang seit dem Jahr 1956, als Ford in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Somit wurde Apple für viele zu einem Sinnbild für die Verwirklichung des American Dream. Steve Jobs, der grösste Anteilhaber Apples, kam durch den Börsengang zu immensem Reichtum.

IBM PC 5150Obwohl Apples Börsengang ein voller Erfolg war und sich der Apple II nach wie vor hervorragend verkaufen liess (ca. 150'000 Exemplare bis dahin), blickte die Firma schwierigen Zeiten entgegen. Der Apple II wurde hauptsächlich von Bastlern, Privatanwendern und Schulen gekauft. In den Büros der amerikanischen Unternehmen konnte er sich hingegen kaum durchsetzen, dazu war der Apple II schlicht nicht geeignet. Ende 1980 zeichnete sich das Desaster mit dem Apple III bereits ab, somit stand Apple ohne Business-Computer da. 1981 schickte sich IBM an, mit einem eigenen PC den Business-Markt zu erobern. Am 12. August stellte "Big Blue" den 1'565 Dollar teuren IBM PC 5150vor. Der kastenförmige Computer war ausgestattet mit einem Intel-Prozessor, einem Arbeitsspeicher von 16 Kilobyte und einem 5 1/4-Zoll-Diskettenlaufwerk. Im Preis inbegriffen waren sowohl ein Bildschirm als auch eine Tastatur. Obwohl der IBM PC aus veralteten Komponenten zusammengesetzt und in kürzester Zeit entwickelt worden war, war die Nachfrage riesig. IBM galt als seriöses amerikanisches Unternehmen und besaß ein hervorragendes Vertriebsnetz. Somit verfügte IBM über beste Voraussetzungen, um im PC-Markt Fuß zu fassen. Da sowohl der IBM PC als auch das verwendete DOS-Betriebssystem von Microsoft für jedermann zugänglich waren, kamen innerhalb kürzester Zeit zahlreiche IBM-Clones auf den Markt.

Zwölf Tage nach der Präsentation des IBM PCs hieß Apple den Konkurrenten in einer ganzseitigen Anzeige im Wall Street Journal, auf ziemlich überhebliche Art und Weise, im Markt willkommen. Damals realisierte bei Apple noch niemand, dass Apple mit dem Rücken zur Wand stand und IBM im Begriff war, die Führungsposition im, von Apple erschaffenen, Markt der Personalcomputer an sich zu reissen. Die hohen Tiere bei Apple, Scott und Markkula, glaubten, dass sich ihre überlegene Technologie auf dem Markt durchsetzen würde.

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