Apple

Mit diesem System positionierte sich Apple direkt für professionelle Bereiche, auf denen er heute noch zu finden ist. Zum Ende des Jahres 1994 konnte Apple stolz verkünden, dass sie bereits 1 Million Einheiten verkauft haben. So schlecht auch die Zusammenarbeit von Apple und IBM bei der Entwiclung eines Betriebssystems waren, so grandios war sie doch (gemeinsam mit Motorola) im Hardwarebereich und Apple strebte eine Fusion mit IBM an. Zwei Wochen lang wurde über diesen Deal verhandelt, als IBM im 40 $ pro Aktie dem Unternehmen anbot. Dies war ein guter Preis, wenn man bedenkt, dass der damalige bei etwa 35 $ lag, doch Spindler wollte mehr und verlangte 60 $. Dies war IBM wiederum zu viel und, aufgrund des übertriebenen Preises, stieg aus dem Verhandlungen aus. Allerdings war Spindler nicht auf 60 $ ausgewiesen, sondern hoffte, noch ein wenig mehr Geld aus IBM zu kitzeln. Dies war für Spindler eine äußerst unangenehme Situation und voller Sorge begann nun die Suche nach einem neuen Interessenten. Canon hatte zwar Interesse, doch das lehnte Apple nun wieder ab. Apple hoffte nun, mit Compaq und Hewlett-Packard eine Übereinkunft zu finden, doch auch das gelang nicht um die Situation wurde für das Unternehmen immer schwieriger, obwohl sich die neuen Macs gut verkauften, mehr als gut. Als das Weihnachtsgeschäft 1994 begann stand das Unternehmen einer doppelt so hohen Nachfrage entgegen, wie sie zuvor gehofft hatten und konnten den Markt nicht befriedigen. Im Juni 1995 waren Waren im Wert von über 1 Milliarde $ bestellt worden, die bisher noch nicht abgearbeitet waren. Im Gegenzug hatte niemand Interesse an den Low-Cost-Modellen der Performa Reihe, was das Unternehmen dazu veranlasste die Preise extrem zu vergünstigen oder aber als Totalverlust abzuschreiben.
Bill Gates und Microsoft waren die Entwicklungen nicht entgangen und mit der Fertigstellung von Windows 95 starteten sie eine gigantische PR-Kampagne, die alles Bisherige in den Schatten stellte. Spindler ahnte nun, wie kritisch die Situation wurde und wandte sich an SUN, bezüglich einer Kooperation, die jedoch dankend ablehnten.
Apple QuickTakeEigentlich sah es nicht schlecht aus, denn das Unternehmen konnte im Fiskaljahr 1995 mit 4,5 Millionen Macintosh mehr Computer verkaufen, als jemals zuvor. Dabei erwirtschafteten sie einen Umsatz von 11 Milliarden $. Allerdings fuhren sie nur Verluste ein und wieder begann das Unternehmen etliche Entwicklungen, die mit dem Kerngeschäft nichts zu tun hatten, um so in die Gewinnzone zu kommen. Spielkonsolen wurden entwickelt, ebenso wie eine, QuickTake genannte, Digitalkamera, aber auch an der Newtonarchitektur wurde mit allen Mitteln wieder gearbeitet, denn dieses System riss herbe Verluste ins Unternehmen. Mit der neuen Version 2.0 des Newton Betriebssystems war nun eine verbesserte Handschrifterkennung ausgeliefert worden, die endlich zufrieden stellend arbeitete. Viel zu spät und erst beim Käufer wurde das Produkt finalisiert.

Auch die ersten PowerBooks mit PowerPC-Prozessoren erreichten nun den Markt und konnten innerhalb von zwei Jahren mehr als 1 Million Mal verkauft werden. Dies lag an der außergewöhnlichen Ausstattung, gegenüber Intel basierenden Laptops. Doch zum Beginn stand, erneut, eine außergewöhnliche und kritische Situation im Wege: Gerüchte wurden laut, dass die Akkus der neuen PowerBooks dazu neigen konnten, zu explodieren! Apple handelte schnell und ließ sämtliche PowerBooks zurückrufen und man stellte tatsächlich fest, dass die verwendeten Batterien von Sony explodieren konnten. Damit konnte keiner rechnen und Apple musste nun andere Batterien in diese Modelle einsetzen oder ersetzen, die allerdings ein Drittel weniger Laufleistung besaß und damit das Unternehmen zwang, den Preis für die Geräte zu senken. Doch noch immer kriselte es bei dem PowerBooks, denn die Nutzer klagten nun über Totalabstürze des Betriebssystems oder aber konnten keine Erweiterungskarten nutzen. Zusätzlich brach sehr häufig der Stecker des Netzteil oder aber das Gehäuse wies Risse auf. Auch hier musste Apple sämtlichen Kunden ein Austauschprogramm anbieten. Jedem, innerhalb der Branche, war nun klar, wie dem Unternehmen selbst, dass das Jahr 1996 zum Schicksalsjahr werden würde und über den weiteren Weg von Apple entscheiden würde: Wiedergeburt oder Untergang.

Gilbert AmelioViele Aktionäre waren der Meinung, dass Spindler nicht der richtige Mann für diese Aufgabe sei und verlangten seinen Rücktritt. Spindler konnte nicht glauben, was er hörte. Schließlich war er es doch gewesen, der das Unternehmen Jahre zuvor bereits vor dem aus gerettet hatte und nun erhielt er dieselbe Anerkennung, wie Sculley zuvor. Dies führte dazu, dass Spindler Anfang Februar 1996 seinen Hut nehmen konnte und wurde durch Gilbert Amelio ersetzt. Dieser war bereits, durch die Sanierung von National Semiconductor, in der Szene bekannt und man erhoffte sich von ihm, dass er auch Apple retten könne. Jedoch wurden bereits zwei Monate zuvor Gerüchte laut, besonders in jener Zeit, als Apple nach neuen Partnern gesucht hatte, dass Steve Jobs zurückkehren würde, sei es nun als Freund oder aber infolge einer feindlichen Übernahme. Dazu hatte sich Jobs mit Larry Ellison von Oracle zusammengeschlossen, ließen dann jedoch ihre Idee wieder fallen.

Im November 1995 erhielten die ersten Entwickler eine Betafassung des neuen Betriebssystems Copland und sicherte die Auslieferung zur Mitte '96 zu, allerdings war Apple schon damals klar, dass dieser Termin nicht eingehalten werden konnte und das Betriebssystem frühestens 1997 , wenn nicht später, erscheinen könnte. Zudem hatte das Unternehmen, wie aber auch Microsoft selbst, den neuen Trend der Käufer verpasst: das Internet. Apple versuchte nun intensiv zahlreiche Applikationen dafür in Copland zu integrieren.

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