Apple

Apple arbeitete jedoch nicht nur ausschließlich an neuen Computern, sondern pflegte auch die Betriebssysteme. Kamen die ersten Macintosh II noch mit dem System 4, erschienen sie später bereits mit System 6, doch es zeigte sich, dass die Basis des Betriebssystems allmählich an seine Grenzen kam. Auch Microsoft und NeXT, die neue Firma von Steve Jobs, boten ein Betriebssystem mit graphischer Benutzeroberfläche an. Apple geriet dadurch in Zugzwang und musste Funktionen wie Multitasking, Speicherschutz und eine dynamische Speicherverwaltung implementieren. Für diesen Zweck wurde die Arbeit an zwei verschiedenen Betriebssystemen aufgenommen. In einem Meeting kurz zuvor erhielten sämtliche Mitarbeiter Karteikarten, auf denen sie Ideen aufschreiben konnten, die in den neuen Betriebssystemeinzug halten sollten. Die Karten erhielten dabei eine Farbcodierung: auf blauen Karten schrieben die Mitarbeiter Ideen, die mit dem derzeitigen System umsetzbar waren, während pinkfarbene Karten Funktionen erhielten, die erst in einem, von Grund auf neu , entwickelten System einsetzbar waren.

Macintosh IIxDie Arbeiten an dem Betriebssystemen namens fast sämtliche Ressourcen in Anspruch und während des gesamten Jahres 1988 präsentierte Apple der Öffentlichkeit lediglich den Macintosh IIx. Erneut war der Computer keine Revolution, sondern eine Evolution: anstatt des Motorola 68020 kam nun dessen Nachfolger 68030 mit 16 MHz Taktfrequenz im Zuge. Zudem wurde das bisherige Laufwerk durch ein 1,44 MB Diskettenlaufwerk ersetzt. Insgesamt gesehen waren dies nur kleine Änderungen. Dennoch steigerte sich der Verkauf von Apple Computern erneut: wurden 1988 fast 900.000 Macintosh verkauft, wurde dies 1989 noch gesteigert, als 1,1 Millionen Macintosh einen neuen Besitzer fanden.
1988 veröffentlichten zudem Microsoft Version 2.0 ihrer eigenen grafischen Benutzeroberfläche Windows, die bereits mehr Anklang fand und erhielten daraufhin prompt eine Anklage von Apple, die sich jedoch, wie so oft, über Jahre hinweg zog und Microsoft in dieser Zeit erlaubte immer weiter an diesem System zu arbeiten und zu verbessern.

Macintosh PortableZu dieser Zeit entstand auch das erste Notebook von Apple: das Macintosh Portable. Der stolze Besitzer erhielt, nachdem er 6500 $ bezahlt hatte, ein 7,2 kg schweres Stück Hardware. Es besaß einen Schacht für ein 3,5"-Laufwerk und optionaler Festplatte, die maximal 40 Megabytes groß sein durfte. Als Prozessor diente ein Motorola 68000 mit 16 MHz, der 1 MByte Arbeitsspeicher (maximal 8 MByte) zur Verfügung hatte. Das Display hatte einer Auflösung von 640x 400 Pixeln, die lediglich monochrom darstellen konnten. Apple richtete seine Aufmerksamkeit schon immer auf die Kunden und zeigte mit dem Portable dies erneut: beispielsweise ließ sich der integrierte Trackball gegen ein numerisches Tastenfeld austauschen. Zudem konnte der Trackball wahlweise links oder rechts von der Tastatur positioniert werden. Auch für heutige Verhältnisse ist die Laufzeit von bis zu 10 Stunden ein beachtlicher Wert. Dennoch war der Portable eindeutig zu schwer, zumal die alten Macintosh leichter zu transportieren waren.
Jean-Louis GasséeFederführend bei der Entwicklung des tragbaren Macintoshs war Jean-Louis Gassée, der sich bereits einen Namen innerhalb von Apple mit dem Aufbau der französischen Apple Niederlassung in Paris gemacht hatte. Gassée wurde von Sculley in die Staaten geholt und sollte die Rolle von Steve Jobs übernehmen. Dazu erschuf Sculley eine neue Abteilung, die sich ausschließlich mit Apple-Produkten befasste. Gassée war bekannt für seinen Perfektionismus, der sich deutlich auf die Produkte zu dieser Zeit auswirkte.
Bis zum Jahr 1993 stieg der Output an neuen Modellen stetig an. Apple wollte jedes Marktsegment bedienen und bot 1990 daher auch den Macintosh LC (Low Cost), sowie den Mac Classic an, die gezielt auf die Nutzer von Heimcomputern gerichtet waren. Für viele damalige Computerbenutzer war der Macintosh ein durchaus interessantes Gerät, der sicherlich jeden Amiga oder Atari vom Schreibtisch gefegt hätte, wenn sie nicht so teuer gewesen wären. Zwei Jahre später, 1992, erweiterte Apple dieses Segment mit der Performa-Reihe, die speziell auf diese Kunden zugeschnitten war.Sie kosteten weniger als 1000 $ und integrierten ein interessantes Softwarepaket.

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