Apple

MicrosoftDoch auch wenn der Newton Erfolg gehabt hätte, der Krieg wäre dennoch verloren gewesen, denn der Kampf fand auf einem anderen Schlachtfeld und einem anderen Feind statt. Apple Computer waren immer ein geschlossenes System, das nur von einer Firma gefertigt wurde, wie das Atari und Commodore zu jener Zeit eben auch taten (und was von vielen Fans, egal welchen geschlossenem System, bemängelt wurde). Der PC hingegen konnte, aufgrund seiner offenen Architektur, von jedem Hersteller nachgebaut werden. Zwar setzte sich nicht IBM selbst durch, das System aber schon. Verlierer waren alle, somit auch IBM, außer der Firma, die das Betriebssystem stellte: Microsoft.

In den frühen 90ern begann sich die Dominanz des PCs so weit auf den Computermarkt auszudehnen, dass selbst Apple klar wurde, dass sie sich verrennen könnten und deutlich Prozente auf dem Markt abgeben müssten. Innerhalb des Unternehmens wurde daher über die Frage der Lizenzfertigung sämtlicher Apple-Computer nachgedacht. Es wurde angeführt, dass ebenso, wie bei Microsoft, das Betriebssystem die ausschlaggebende Kraft wäre und der Kunde somit noch immer von Apple abhängig wäre. Als Ironie des Schicksals kann man sicherlich erwähnen, dass der prominenteste Befürworter für die Lizenzvergabe ausgerechnet der CEO von Microsoft, selbst, dafür war: Bill Gates. Microsoft verdiente eine Unmenge an Geld durch den Verkauf von Software für Apple Computer und Bill Gates plädierte, in mehreren Briefen, für dieses Modell, wurde jedoch von Sculley, zu seiner Zeit, nicht erhört. Stattdessen ging dieser eine Allianz mit IBM ein und versuchte eine gemeinsame Front gegen Microsoft zu bilden, die dem Markt aufbrechen sollte. Microsoft selbst konnte, bedingt durch die Allianz mit IBM, ihr Disk Operating System, kurz DOS, dominierend auf dem Markt etablieren, aufgrund der offenen Systemarchitektur. In gewisser Weise hatte IBM einen fatalen Fehler, für sich selbst, mit der Herstellung des Systems begangen, da sie die Entwicklung des Betriebssystems ausgelagerten und zudem Microsoft mit dem Vertrag erlaubten das Betriebssystem auch an Dritte zu veräußern. Somit konnte jede Garagenfirma, wenn sie sich die Lizenz für das Betriebssystem kaufen konnten, quasi einen eigenen PC erstellen und verkaufen.

Apple Power MacintoshApple und IBM war klar, dass die derzeitige Leistung des Apple dafür nicht ausreichen würde und entwickelten, seit dem 2. Oktober 1991, eine neue Wunderwaffe: den PowerPC-Prozessor und das dazugehörige Betriebssystem, das bei Apple unter dem Namen Pink, seit Jahren, entstand und dessen Name nun, nach der gemeinsamen Allianz, Taligent benannt wurde. Zur Entwicklung des neuen Prozessors zogen sie, zusätzlicher Weise, noch Motorola hinzu. Der Name PowerPC selbst stand für "Performance optimization with enhanced RISC (Leistungsoptimierung durch erweitertes RISC)" und "PC für Performance Chip (Hochleistungs-Chip)" und besaß eine 64 Bit Prozessorarchitektur, Gleitkommazahlen mit doppelter und einfacher Genauigkeit beherrschte.
Doch es sollte noch mehr als zwei Jahre dauern, bevor der PowerPC als Prozessor zur Verfügung stand und so viel Zeit hatte der neue CEO Spindler nicht, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Gleich zu Beginn seiner Arbeit schloss er sämtliche, noch existierenden, Forschungsprojekte und entließ 2500 Angestellte. Mit diesen drastischen Maßnahmen konnte er die Ausgaben erheblich senken.
Apple war angeschlagen, aber noch nicht k.o. und konnte zum ersten Mal seit langem wieder durchatmen. Am 14. März 1994 stellte Spindler in New York den Power Macintosh vor, der die Fertigung der ursprünglichen Systemfamilie beendete. Mit dem neuen Prozessor MP601 kam auch ein neues OS, namens System 7.1.2, dass der vorherigen Version 7.1 glich, jedoch einen speziellen System Enabler besaß. Dieser wurde benötigt, um das neue Mac OS anzupassen, da die Hardware unterschiedlich war. Der Prozessor hatte eine Taktung von bis zu 80 MHz und besaß damit dermaßen viel Rechenleistung, dass er doppelt so schnell arbeiten konnte, wie ein Windows PC mit Intel Pentium.

Die Fachwelt war beeindruckt, ebenso wie die Anwender hatten sie nicht mit solch einer gewaltigen Performance gerechnet. Doch es sollte noch besser kommen, denn die Entwicklung von Taligent, dem dazugehörigen Betriebssystem war kein Erfolg beschieden und Apple, zur Sicherung, bereits 1991 nach einer Alternative gesucht hatte: Copland.
Copland sollte zur gleichen Zeit, wie Windows 95 auf den Markt kommen und somit eine echte Alternative zu Microsoft werden. Die GUI wurde, wie auch der gesamte Programmkern, komplett überarbeitet und beherrschte nun auch eine, auf Datenbanken basierende Suchfunktion, wie auch etliche Assistenten, dynamischer Verwaltung von virtuellem Speicher und bereits zu dieser Zeit, Multi-Threading!

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