Apple
Dies machte es Apple leicht und gab bekannt, dass sie NeXT für 427 Millionen $ übernehmen würden und Apple bekam seinen, einstigen, Vater zurück, jedoch nur in beratender Rolle. Steve Jobs war jedoch ein charismatischer Anführer und schon bald bezog sich das meiste mediale Interesse, bezüglich Apple, auf ihn. Einige Wochen, nach dem Kauf eröffnete Amelio die Macworld mit einer Ansprache, die zugab, dass wieder einmal ein Termin, nämlich der des Betriebssystems, nicht eingehalten werden konnte. Dies schwächte erneut seine Position, obwohl unter seiner Führung, der schnellste Mac seinerzeit präsentiert wurde. Dieser konnte, im MHz-Rennen einen Pentium mit 133 Megahertz um weitere 167 MHz übertrumpfen. Doch dies reichte nicht, ebenso wenig wie die Umbesetzung zahlreicher Posten. Diese wurden zumeist von NeXT-Mitarbeitern übernommen und stärkten damit die Position von Steve Jobs.
Am 6. Juli waren die Tage von Amelio gezählt und der Vorstand bat Jobs neuer CEO zu werden. Unglaublicherweise lehnte dieser den Posten ab, versprach aber diesen zu besetzen, bis ein geeigneter Kandidat gefunden werden würde, bei dessen Suche er tatkräftig mithelfen würde.
Amelio hatte seinerzeit Lizenzvereinbarungen mit Power Computing, bezüglich Mac OS 8, getroffen, Jobs weigerte sich jedoch dieser Vereinbarung Folge zu leisten, sah er das Lizenzierungssystem als gefährlich und die Klone als Parasiten der Entwicklungsarbeit von Apple an. Im Sommer fand erneut eine Macworld an und Power Computing forderte, vor der Öffentlichkeit, eine Stellungnahme seitens Steve Jobs zu diesem Vorgang. Dieser ließ sich davon nicht beirren, ganz im Gegenteil, sondern überging die offen gestellte Frage. Lange konnten sich die Zuhörer darüber nicht wundern, wenn Jobs wandte sich anderen Problemen zu und veröffentlichte den sichtlich irritiert Publikum einen neuen Vorstand. Mike Markkula, der dem Unternehmen seit 20 Jahren zur Verfügung stand, musste gehen. Stattdessen kam Lawrance Ellison, der Mitgründer von Oracle, an Bord.
Gab es hier bereits Verwirrung, so wurde diese nur noch größer, als auf der Leinwand, direkt hinter Steve Jobs, eine Liveschaltung zu Bill Gates von Microsoft eröffnet wurde. Bill Gates, bedingt durch die Präsentation auf der Leinwand, erschien den meisten wie Big Brother aus 1984, der alles kontrollierte. Die Zuschauer reagierten verärgert und schrien wütend, wie bei der Hasszeit im Roman, ihre Abneigung gegen Microsoft aus. Aber auch das konnte Steve Jobs nicht aus dem Konzept bringen und Apple präsentierte nun, dass der Internet Explorer von Microsoft nun als Standard im Apple Betriebssystem integriert ist und als Gegenleistung verpflichtete sich Bill Gates, dass das Officepaket weitere fünf Jahre für den Mac, auch in folgenden Versionen, angeboten wird. Als den Zuhörern klar wurde, was dies bedeutete, erntete Jobs Beifall.
Die Ära der Mac Klone sollte nun auch vorüber sein, denn Apple ließ das neue Betriebssystem nur auf zertifizierten Systemen laufen. Power Computing strebte eine Klage an, doch im Gegenzug bot Apple schließlich an das Unternehmen aufzukaufen. Es existierten zwar noch andere Hersteller und deren Empörung war auch deutlich zu hören, doch Steve Jobs ließ sich nicht beirren und ging sogar noch weiter und entschloss sich die Entwicklung des Newton einzustellen. Dies geschah jedoch nicht aufgrund mangelnder Verkäufe, denn diese waren exzellent geworden, sondern vielmehr aus dem Grund heraus, dass er das Potenzial erkannte und in anderen Entwicklungen einspannen wollte, die sich auf das Know-how stützen konnten.
Sämtliche Entscheidungen seiner Vorgänger ließ er wieder korrigieren und stellte zahlreiche Modelle wieder ein, präsentierte jedoch im November den Power Macintosh G3, der auf dem PowerPC-Modell 750 basierte und extrem Energie sparend war und somit auch in PowerBooks integriert werden konnte, was auch geschah mit dem PowerBook G3, das doppelt so viel wie sein Tisch-Pendant kostete( knapp 5700 $), aber weitaus leistungsfähiger war. Doch trotzdem wurde der G3 ein enormer Erfolg und das neu eröffnete Apple Store feierte damit seinen ersten Star. Endlich konnte man online seinen eigenen Apple konfigurieren und dann kaufen.
Nach den entsetzlichen Quartalen der letzten Jahre konnte man sicherlich Freudenschreie aus Cuppertino vernehmen, als die ersten Quartalsberichte zusammengestellt wurden. Diese wiesen dem Unternehmen einen Gewinn von 47 Millionen $ zu und bewies, dass Steve Jobs auf dem richtigen Wege war. Dies untermauerte seine Position zusätzlich, ebenso wie der Verkauf von mehr als 3 Millionen Mac OS 8 bis zu diesem Zeitpunkt. Das gesamte Jahr über steigerte sich die positive Bilanz und der Aktienkurs verdreifachte sich seit seinem Wieder-Eintritt in das alte Unternehmen.
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