Amstrad

Alan SugarDas heute noch existierende britische Elektronikunternehmen Amstrad wurde 1968 von Alan Sugar gegründet. Sugar selbst wuchs in einfachen Verhältnissen auf und verdiente sich, bereits zur Schulzeit, sein erstes Geld durch den Verkauf von roter Beete. Mit 16 verließ Sugar die Schule und begann eine Karriere im öffentlichen Dienst, wo er Statistiken auswertete. Der Job schien ihn nicht auszufüllen und schon kurze Zeit später begann er Autoantennen und andere elektrische Produkte direkt aus seinem Transporter zu verkaufen. Amstrad Logo

Mit 21 Jahren verfügte Sugar über ausreichende Finanzen, um sein eigenes Unternehmen zu gründen. Der Name entstand aus den Worten Alan Michael Sugar Trading. Durch seine früheren Tätigkeiten im Verkauf von elektronischen Komponenten und Produkten Fokussierung das Unternehmen seine Bemühungen ebenfalls in diesem Bereich. Im Laufe der siebziger Jahre hatte sich Amstrad bis an die Spitze für preiswerte Elektronik heran gearbeitet. HiFi Anlagen, Fernseher und Stereokassetten Player zu einem günstigen Preis sicherten den Unternehmen einen fortlaufenden Profit und erlaubten zudem die Expansion auf andere Märkte, wie beispielsweise Audioverstärker und Radioempfangsgeräte.

1980 ging Amstrad an die Börse und konnte seinen Wert im Laufe der 1980er verdoppeln. Um sich ein weiteres Standbein zu schaffen, entwickelte das Unternehmen eigene Homecomputer. Man war sich sicher, die Dominanz von Commodore und Sinclair brechen zu können. Zu diesem Zweck wurde der Amstrad CPC 1984 entwickelt, der sich vor allem in Großbritannien, Frankreich, Spanien und im deutschsprachigen Raum erfolgreich etablieren konnte. Wie auch viele seiner Mitbewerber setzte der CPC auf den Zilog Z80, dem, je nach Modell, zwischen 64 und 128 KByte RAM zur Verfügung gestellt wurde. Im Gegensatz zum Commodore 64 besaßen die CPC Modelle ein integriertes Massenspeicherlaufwerk (je nach Version eine Datasette oder ein 3"-Floppylaufwerk), so mussten potentielle Käufer nicht erst ein passendes Zusatzgerät erwerben. Besonders der günstige Preis sprach die Käufer an, wie auch die Fähigkeit CP/M zu nutzen. Insgesamt konnte Amstrad im Laufe der CPC Reihe an die 3.000.000 Computer verkaufen (in dieser Summe sind alle Modelle, wie der CPC464, CPC664, CPC6128 und die dazugehörigen Plus-Modelle, vorhanden)

1985 präsentierte das Unternehmen den Amstrad PCW, der eine Mischung aus Computer und Schreibmaschine darstellte. Offiziel wurde das System in Deutschland als Schreibsystem beschrieben und komplett mit Monitor, Drucker und Diskettenlaufwerk angeboten. In Großbritannien dagegen vermarktete das Unternehmen den PCW als Bürocomputer und ist noch heute in etlichen Bereichen anzutreffen. Insgesamt sieben unterschiedliche Modelle wurden im Laufe der Verkaufszeit von 1985 - 1996 angeboten. Auch hier war der Vorteil, das damalig weit verbreitete, CP/M zu nutzen.

Sinclair Spectrum +2Amstrad wurde immer mächtiger und hatte genügend Ressourcen, um die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen. Am 7. April 1986 verkündete das Unternehmen den Aufkauf sämtliche Rechte seines Konkurrenten Sinclair zu Produktion und Verkauf bestehender und zukünftiger Computer und Peripheriegeräte. Des weiteren wurde auch der Markenname und sämtliche Patente, bezüglich der Computer, übernommen. Amstrad hat es Sinclair geschluckt. Für das Unternehmen war es sicherlich ein günstiger Kauf, denn sie erhielten das gesamte Unternehmen für 5 Million £, inklusive des ZX Spectrum, des größten Erfolges des Unternehmens Sinclair. Ebenso befanden sich nun sämtliche produzierten und noch nicht verkauften Computer ebenfalls in ihrer Hand. Allein der Verkauf dieser bereits fertig produzierten Einheiten erbrachte mehr Profit, als nötig, um den Kaufpreis wiederzuerlangen. Um jedoch weiterhin den Markt bedienen zu können entwickelte einsperrt zwei neue Varianten des Spectrum: den ZX Spectrum +2, der auf dem Spectrum 128 basierte, nun jedoch eine interne Datasette besaß (wie der CPC 464) und ein Jahr später der ZX Spectrum +3, der nun eine internes Floppylaufwerk besaß (wie der CPC 664 und 6128). Statt hierbei jedoch den üblichen Standard (3,5" Floppylaufwerk) zu nutzen, setzte Amstrad auf ihr hauseigenes 3"-Floppylaufwerk.

Amstrad PPC 512Amstrad erkannte zu jener Zeit auch die starke Konkurrenz durch die neuen IBM PC Standard, der sich immer mehr etablierte und sämtliche Konkurrenten im Bereich der Geschäftscomputer verdrängte. Ihnen war klar, dass ein weiterer Business Computer nicht standhalten würde und begannen ihre eigenen IBM PC-kompatiblen Computer zu entwerfen. 1986 veröffentlichten sie den PC 1512 zu einem Preis von 399 £ und konnten so innerhalb von Europa einen breiten Markt abdecken, war er doch einer der ersten wirklich günstigen IBM PC-kompatiblen Computer. Bis zu 25 % des europäischen Marktes gingen an Amstrad. Dieser Erfolg ging soweit, dass in Großbritannien IBM PC-kompatible eher Amstrad PC 1512 kompatibel genannt wurden. Als Betriebssystem setzte man MS-DOS 3.2 und DOS Plus ein, aber auch DR GEM war verfügbar.

Wenige Jahre später (1988) veröffentlichte das Unternehmen, mit dem PPC 512 und 640, ihre ersten IBM PC kompatiblen Laptops. Diese waren insofern ein Unikum, als dass sie mit handelsüblichen AA- Batterien betrieben werden sollten. 10 wurden benötigt, um die Geräte zu mindestens 1 Stunde betreiben zu können! Alternativ standen jedoch auch der Zigarettenanzünder in PKWs, ein Netzteil oder aber der Monitor des PC 1640 (dieser hatte das Netzteil des PCs integriert) zur Verfügung.

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