Amstrad CPC 6128
Prozessor und Taktrate | Zilog Z80A (4 MHz) | |
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Arbeitsspeicher | 128 KByte | |
ROM | 32 KByte + 16 KByte Disk-ROM | |
Grafikchip | 6845 | |
Auflösung bei maximalen Farben | 160x200 (16 Farben) | |
Soundchip | General Instruments AY-3-8912 | |
Soundkanäle | 3 + 1 Rauschgenerator (stereo) | |
Gehäuseform | Tastaturgehäuse | |
Laufwerke | 3", 170 KByte | |
Anzeige | Grün- oder Farbmonitor | |
Erweiterbar mit | 20 MByte-Festplatte, RAM max. 640 KByte, MS-DOS-Emulator (PC-Hormon) | |
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis | 1985 / 1598 DM | |
Betriebssystem | AmsDOS, CP/M 2.2, CP/M+ | |
Besonderheiten | Spannungsversorgung des Rechners über Monitor | Bewertung |
Bereits drei Monate nach der Einführung des CPC 664 veröffentlichte Amstrad (in Deutschland Schneider) im Oktober 1985 den CPC 6128. Ursprünglich war das Modell für den amerikanischen Markt entwickelt und dort auch auf der Sommer CES 1985 in Chicago präsentiert worden. Amstrad wollte diesen äußerst wichtigen Markt, der von Apple und MS-DOS PC dominiert wurde, erobern. Daher schloss man zu Beginn auch aus, dass das Modell in Europa überhaupt den Markt erreichen könnte. Amstrad hatte eigens für dieses Modell die Hauptplatine grundlegend überarbeitet und deutlich verkleinert. Dies kam der Bauhöhe des Modells zugute: der 6128 ist deutlich niedriger, als noch der CPC 664 (durch die Verkleinerung liegt das Laufwerk nun nicht mehr „auf“ der Platine, sondern direkt daneben).
Gegenüber seinem Vorgänger kann der 6128 auf seinen großzügigen Speicherbereich verweisen, der, wie der Name schon sagt, 128 KByte umfasst. Amstrad hatte dem Umstand Tribut gezollt, dass CP/M mit mageren 64 KByte Speicher nicht immer ausgenutzt werden konnte. Mit dem Einschalten standen dem Anwender mehr als 60 KByte RAM zur Verfügung. Dennoch war es nicht ohne weiteres möglich den gesamten Speicher direkt anzusprechen, da maximal nur 64 KByte adressiert werden konnten. Hierfür nutzte man das Bank Switching (oder Adressspeicherumschaltung), dass bereits auch bei ROM-Modulen der Atari 2600 teilweise genutzt wurde. Die Idee dabei ist, dass im eigentlichen Speicherbereich ein fester Teil reserviert wird. Dieser kann mit Daten aus der zweiten RAM-Bank immer wieder neu beschrieben werden und steht den Programmen des eigentlichen RAM-Bereiches immer zur Verfügung. Diese Möglichkeit bestand jedoch nur für die CP/M, AMSDOS und Logo. Das eigentliche BASIC verstand davon nicht viel und blieb auch weiterhin nur den ersten 64 KByte treu. Mithilfe eines Zusatzprogrammes war es jedoch möglich den weiteren Speicherbereich als RAM-Disk oder als „Bildpuffer“ zu verwenden.
Grafisch bot der Computer im Textmodus bis zu 80 Zeilen mit jeweils 25 Zeichen bei zwei Farben. Bunter trieb man es im 160 x 200 Modus 0, hier konnten maximal 16 aus einer Palette von 27 Farben dargestellt werden. Zur Tonausgabe stand ein General Instruments AY-3-8912 Chip bereit, der bereits in anderen Werken quer über den Computermarkt vertreten war. Mit seinem dreistimmigen Sound war er allerdings nicht wirklich ein Hitkandidat.
Als Massenspeicher verfügte der 6128 über ein fest eingebautes 3“-Laufwerk, das bereits im CPC 664 Verwendung fand. Mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 250 Kbit/s gehörte das Laufwerk zu seiner Zeit zu den schnelleren Arten. Auch die durchschnittliche Zugriffszeit von unter 200 ms war damals vorbildlich. Amstrad legte dem System zwei Disketten bei, die dem Anwender sofort in die Welt des CP/M 2.2, DR Logo und CP/M+ mit GS X (die grafische Erweiterung des CP/M) eintauchen ließen. Ebenfalls waren etliche Hilfsprogramme mit an Bord. Vorteilhaft war zudem die Kompatibilität zum CPC 664. Dies war nicht weiter verwunderlich, nutzte der CPC6128 das gleiche ROM, sowie BASIC. Allerdings war sie nicht absolut identisch, da das neue Modell mehr Kernalroutinen besaß. Die Routinen nahmen so mehr Platz ein und verschoben die dahinter liegenden in andere Speicherbereiche. Hatten Programmierer also Direktzugriffe im Code, konnte dies zu Fehlern führen.
Amstrad selbst sah den CPC 6128 nicht nur als Vorstoßmöglichkeit zum amerikanischen Markt, er war auch als Konkurrent zum Commodore C128 zu sehen, der ebenfalls einen CP/M Modus besaß. Mit einem Kampfpreis von 1598 DM stieg Amstrad in den Ring. Der Käufer erhielt dafür neben dem Computer plus Laufwerk auch einen passenden Grünmonitor. Größter Vorteil war seine Kompatibilität zum CPC 464, dem Urahn der Modellreihe.
Kurios: Schneider, der die deutsche Version auf den Markt brachte, hatte erhebliche Schwierigkeiten mit dem deutschen FCC-Test. Um diesen zu bestehen, mussten die Anschlüsse verändert werden. Dadurch wurde das Modell inkompatibel zum Original. Als Schneider später aus dem Computermarkt ausstieg, übernahm Amstrad selbst den Verkauf in Deutschland. Dafür durften sie das O-Modell nutzen, dass bei Schneider den Test nicht bestanden hatte.
Ein kleiner Tipp am Rande: Das ROM war auf allen Geräten, egal von welchem Hersteller, stets das gleiche. Wenn man seine Retrofreunde beeindrucken möchte (und diese den Tipp noch nicht kennen) sollte man diese Seite besuchen und den dortigen Trick mal ausprobieren. Schnell macht man aus seinem Schneider CPC einen Triumph oder AWA
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