Nintendo

Nintendo LogoNintendo hatte schon immer in ihrer langjährigen Firmengeschichte, die nun schon mehr als 110 Jahre andauert, eine Verbindung mit Spielen. Begonnen hatte das Unternehmen 1889 mit der Herstellung von Hanafuda Karten, die in Japan, Korea und Hawaii auch heute noch äusserst beliebt sind und gern gespielt werden. Dabei gibt es zahlreiche Spielvariationen, wie sie auch mit den hierzulande bekannten möglich sind. Gründer des Unternehmens war der damals 27 jährige Yamauchi Fusajirō, der das Unternehmen, damals noch eine kleine Firma, unter dem Namen Nintendo Koppai in Kyoto gründete. Der Name selbst besteht aus den drei japanischen Schriftzeichen Verantwortung (Nin), Himmel (ten) und Tempel () und soll übersetzt "Lege das Glück in die Hände des Himmels" bedeuten. Nintendos Spielkarten waren schon in kurzer Zeit populär geworden und Yamauchi konnte die Aufträge selbst nicht mehr ausfertigen, zu groß war der Andrang. In kürzester Zeit stellte er Arbeitskräfte ein, die den Produktionsausstoß vergrößern konnten, damit die Nachfrage befriedigt werden konnte. Bereits im Jahr 1907 erkannte er, dass nicht nur die Nachfrage nach den traditionellen Karten vorhanden war. Auch westliche Karten konnten sich langsam durchsetzen und so begann Yamauchi auch diesen Trend zu bedienen. Der Erfolg gab ihm Recht und nun suchte der erfolgreiche Unternehmer auch andere Möglichkeiten diese Karten zu verkaufen. Zu diesem Zweck verbündete sich Nintendo mit der Japan Tobacco & Salt Public Corporation, die ein weites Vertriebsnetz, bedingt durch ihre Tabakläden, besaßen. Nintendos Karten waren nun in diesen überall erhältlich.

Yamauchi FusajirōSchon bald begann er sich, aufgrund seines mehrenden Vermögens, sich über die Nachfolge Gedanken zu machen. In Japan war es üblich, dass der Sohn die Firmengeschäfte nach dem Tode des Vaters übernehmen sollte. Doch Yamauchi hatte keinen Sohn, lediglich eine Tochter, die zuvor geheiratet hatte. Jedoch brachte seine Tochter, kurz nach der Hochzeit Kimi auf die Welt. Das Unternehmen wuchs weiter und in den nächsten Jahren konnte sich Nintendo erfolgreich auf dem Markt behaupten. 1927 gebar die Enkelin des Firmengründers, Kimi, mit ihrem Mann Shikanojo einen ersten männlichen Stammhalter: Hiroshi Yamauchi. Als dieser fünf Jahre alt war, verliess sein Vater ihn und seine Mutter. Kimi kam daraufhin bei ihrer Schwester unter, während Hiroshi nun bei seinen Großeltern aufwuchs. Wie schon zuvor erlernte er die Führung des Unternehmens innerhalb der Familie und der kleine Hiroshi konnte miterleben, wie Nintendo zum größten Kartenhersteller Japans aufstieg.

Derweil adoptierte Fusajirō Yamauchi seinen Schwiegersohn Sekiryo Kaneda, der nun den Namen seines Adoptivvaters trug und sich nun Sekiryo Yamauchi nannte. Doch noch war seine Zeit nicht gekommen, denn Fusajiro Yamauchi leitete das Unternehmen noch bis zu seinem 70. Lebensjahr und schied erst 1929 aus dem Unternehmen aus. Dann allerdings übernahm Sekiryo das Ruder und ging 1933 ein Joint Venture mit einer anderen Firma ein. Das fusionierte Unternehmen nannte sich nun Yamauchi Nintendo & Co. und zog in einen neuen Firmensitz: eine Hausnummer weiter. Der Sprung klang nicht so dramatisch, allerdings war das Gebäude neu gebaut worden und bot mehr Platz, sowie Eleganz. Um die Produktion weiter zu steigern, bezog Nintendo nun große Mengen an Papier von Drittherstellern und installierte nun auch eine Fertigungsstraße, die die Produktion ungemein beflügelte.

Die Jahre vergingen und auch während der Kriegszeit spielten die Leute weiterhin Karten. Nintendo war noch immer der führende Kartenhersteller in Japan. Als der Krieg sich seinem Ende näherte war nun auch der Stammhalter Hiroshi soweit zu heiraten und ehelichte Michiko Inaba. Zwei Jahre nach Kriegsende hielten sich viele amerikanische Soldaten auf dem japanischen Mutterland auf und Sekiryo erkannte den neuen Markt sofort. Schnell gründete er eine Distributionsfirma, die nun den gesteigerten Bedarf an Pinochle- und Pokerkarten befriediegen sollte. Der Markt schien wieder neue Möglichkeiten zu bieten und Nintendo konnte die militärische Niederlage gut kompensieren. Jedoch erlitt Sekiryo zwei Jahre später, 1949, einen Schlaganfall und bat Hiroshi, der noch an der Waseda Universität studierte, die Schule zu verlassen und als neuer Präsident die Firmenleitung zu übernehmen. Hiroshi zögerte jedoch, denn ihm war klar, dass die Angestellten ihm niemals den gleichen Respekt zollen würden, den Sekiryo sich in der Zeit verdient hatte. Nur harte Maßnahmen könnten seine Position sichern. So verlangte er das Recht alle Mitarbeiter kündigen zu können, die dem Wechsel kritisch gegenüberstanden. Sekiryo sagte widerwillig zu. Er war auf Hiroshi angewiesen, wenn die Tradition weitergeführt werden sollte, allerdings befürchtete er, dass dies das gute Klima in der Firma ruinieren könnte. Hiroshi, der nun dritte Präsident des Unternehmens, griff sofort hart durch und feuerte sämtliche alten Führungskräfte und Manager.

Er hatte einen Plan für die Zukunft von Nintendo und wollte sich auf keinen Fall in der Durchführung stören lassen. Nach diesem drastischen Schritt nannte er das Unternehmen in Nintendo Playing Card Company, Ltd. um (der hauseigene Distributor hiess nun Nintendo Karuta Company, Ltd.). Hiroshi erkannte, dass die aufwendige Herstellung auf Papier erheblich vergünstigt werden könne, wenn man auf Plastik wechselte. Nintendo war damit der erste Hersteller, der diesen Schritt wagte und konnte sich damit auf dem gesamten Markt etablieren, was sicherlich auch daran lag, dass die Karten nun deutlich stabiler, aber auch günstiger waren.

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