Sega Genesis

Sega Genesis

Prozessor und Taktrate  
Arbeitsspeicher 64 KB, 8 KB für Co-Prozessor, 8 KB Sound  
ROM 64 KByte  
Grafikchip ??  
Auflösung bei maximalen Farben 320 x 240 (64) mit 64 KByte VRAM  
Soundchip Texas Instruments SN76489 und Yamaha YM2612  
Soundkanäle 4 + 6  
Gehäuseform Konsolengehäuse  
Laufwerke ROM-Modulschacht  
Anzeige TV, Monitor  
Erweiterbar mit Joypads, Joysticks, 32X, CD-ROM  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 1989 / 199,99 €  
Betriebssystem eigenes  
Besonderheiten Hiess in den U.S.A. Sega Genesis  
Bewertung
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1988 startete Sega mit dem Mega Drive die nächste Runde im Kampf der Videokonsolen. Das Mega Drive selbst war Segas dritte Videogamekonsole und stellte den Nachfolger des Master Systems dar. Da zu dieser Zeit noch keine weiteren 16bit Konsolen veröffentlicht worden waren, stand das System dem NES von Nintendo und der PC Engine von NEC gegenüber, die als 8bit Systeme allerdings deutlich leistungsschwächer waren. Aufgrund dieses technischen Vorsprungs, der für fast zwei Jahre anhielt, entwickelte sich das Mega Drive zum erfolgreichsten Videospielsystem des Unternehmens Sega.

Das Konzept des Mega Drives stammte von Segas System 16 ab, einer Basis, die für den Arcademarkt entwickelt wurde. Aus diesem System heraus wurde das Mega Drive konzipiert und war fortschrittlich genug, um die Nachfolger des System 16 widerum auf diesem aufbauen zu lassen (Mega-Tech, Mega-Play und System-C). Dies führte dazu, dass zahlreiche Mega Drive Spiele relativ einfach für den Arcademarkt portiert werden konnten.

Am 29. Oktober 1988 erschien das System auf dem japanischen Markt, während der U.S. Markt am 9. Januar, in Kooperation mit Atari, bedient werden sollte. Für Sega wäre diese Zusammenarbeit ebenso wichtig gewesen, wie auch für Atari, die seit dem Atari 2600 mit keiner Nachfolgekonsole (Atari 5200 oder Atari 7800) erfolgreich waren. Sega hätte hier auf einen bekannten Namen setzen können, der den meisten noch in Erinnerung war. Zudem konnte sich der Vorgänger des Mega Drives, das Sega Master System in den U.S.A. nie wirklich durchsetzen und hatte daher keine sichere Stammkundschaft, wie beispielsweise Nintendo. Allerdings konnten sich die zwei Unternehmen nicht auf einen gemeinsamen Vertrag einigen und die aussichtsreiche Zusammenarbeit kam nie zustande. Sega war auf sich allein gestellt und konnte den erhofften Starttermin für Nordamerika nicht mehr halten. Erst am 14. August 1989 erschien das System, allerdings vorerst in New York und Los Angeles, unter dem Namen Sega Genesis auf dem Markt. Der Namenswechsel war erforderlich geworden, da Sega die Namensrechte für Mega Drive in den Staaten nicht besaß. Im August 1990 konnte auch der Rest Nordamerikas die Konsole kaufen. Diese schlechte Marketingpolitik trug maßgeblich dazu bei, das die Konsole in den Staaten erneut nicht punkten konnte, ebenso wie der Vorgänger. Zahlreiche Marketingkampagnen wurden ins Leben gerufen ("Genesis does what Nintendon't"), die Nintendo jedoch zu dieser Zeit nicht fürchten brauchte. Der Konkurrent hielt die Lizenzverträge der meisten Spielhallenautomaten und konnte in Ruhe Portierungen präsentieren, die ausschliesslich für das eigene System entwickelt wurden.

Brasilien jedoch wurde zu einem ungeahnten Erfolg für Sega, die erst ein Jahr zuvor (1989) das Sega Master System bestaunen konnten. Tec Toy übernahm den Vertrieb der Konsole und setzte bereits zu Beginn auf hauseigene Entwicklungen, die speziell für den basilianischen Markt enwickelt worden waren. 2007 erschien eine weitere Variante des ursprünglichen Models, die nun tragbar und mit 20 Spielen ausgestattet war. Auch in Indien erschien eine landeseigene Version unter dem Namen Super Aladdin Boy, die sich ebenfalls recht gut verkaufte.

Im Heimatland der Konsolen, Japan, konnte sich das Mega Drive, trotz frühzeitigen Start, nie wirklich gegen das spätere Super Nintendo (SNES) oder aber die PC-Engine durchsetzen. Ganz anders hingegen war die Lage in Europa, wo die Konsole einen guten Start hinlegte (hierzulande war die PC Engine so gut wie unbekannt) und erst in der Folgezeit vom Super Nintendo übertroffe wurde. Mitschuld daran war sicherlich auch der katastrophale Verkauf der Zusätze Mega CD und 32X, die sich nie behaupten konnten und Sega einen schlechten Ruf einbrachten. Sega konnte im japanischen Heimatland im ersten Jahr lediglich 400.000 Konsolen verkaufen, obwohl die Technik der Konsole der Konkurrenz weit überlegen war. Sega versuchte daraufhin den Verkauf durch Perepherie zu steigern (Home Banking System war beispielsweise ebenso verfügbar, wie auch ein System, das das Mega Drive zu einem Anrufbeantworter erweiterte), doch auch diese bizarren Ideen konnten an der Platzierung nichts ändern: das Mega Drive stagnierte auf dem dritten Platz hinter dem Nintendo Entertainment System (NES) und der PC Engine.

Sega begann daraufhin eigene Software zu produzieren, die die Qualität der neuen Konsole aufzeigen sollte. Zu diesem Zweck kaufte man die Namen zahlreicher Sportgrößen (Arnold Palmer, Joe Montana, Pat Riley etc.) und produzierte um die Namen herum diverse Spiele. Auch Michael Jackson konnte so für das neue System gewonnen werden. Pünktlich zu dessen Film Moonwalker entstand sowohl Spielhallenautomat, als auch das passende Spiel für Sega-Konsolen. Doch auch diese Ideen konnten den amerikanischen Markt überzeugen.

Im Sommer 1990 wechselte der Vorsitzende von Sega of America und der Konsolenkrieg der frühen 1990er nahm seinen Anfang. Tom Kalinske ersetzte den bisherigen Vorsitzenden Michael Katz und setzte auf vier entscheidende Veränderungen. Zum einem sollte der Preis der Konsole drastisch reduziert werden. Des weiteren wurde eine amerikanische Softwareabteilung gegründet, die ausschliesslich Spiele entwickeln sollte, die diesen Markt bedienen. Die aggressive Marketingkampagnen, die die Konkurrenz demütigte, sollte erheblich ausgebaut werden. Viel wichtiger war jedoch Punkt Vier: das bisherige Spiel, das der Käufer der Konsole gleich mitbekam, sollte ausgetauscht werden. Altered Beast konnte nicht überzeugen und hatte nicht die Qualitäten einer Killer-App, die Nintendo mit Mario besaß.

Sonic the HedgehogDie Vorsitzenden von Sega Japan, dem Mutterkonzern waren mit diesen Maßnahmen nicht einverstanden. Einzig Hayao Nakayama, der Vorstandsvorsitzende, stimmte zu, sah auch er keine anderen Möglichkeiten in Amerika noch einen Erfolg zu verbuchen. Kalinske setzte hier auf eine Neuentwicklung, die seit April 1990 programmiert wurde und das neue Maskottchen des Unternehmens darstellte: Sonic the Hedgehog. Kalinske behielt Recht und Sonic wurde zu einem der erfolgreichsten Spiele des Unternehmens und steigerte den Umsatz enorm. Etliche Computerspielmagazine lobten das Spiel als bestes Plattformgame aller Zeiten. Personen, die auf den Nachfolger des NES warteten, konnten überzeugt werden stattdessen ein Mega Drive zu kaufen. Sega konnte nun den zweiten Platz in Amerika übernehmen und drängte die PC Engine auf den absteigenden Ast. Nun hatte es Nintendo sichtlich schwer, sich gegen das Mega Drive behaupten zu können. 1992 besaß Sega 55% des nordamerikanischen Marktes, während Nintendo mit dem SuperNES lediglich 45% verbuchen konnte. Zudem konnte Sega mit einem günstigerem Verkaufspreise punkten und verfügte auch über eine zehnmal größere Anzahl an Spielen. Sega war bei Jugendlichen und älteren Semestern deutlich beliebter, dank der Marketingkampagne des Unternehmens kam es sogar mitunter vor, dass Besitzer eines SuperNES sich schämten zuzugeben, dass sie eine Konsole von Nintendo besaßen. Bis zum Ende des Jahres 1993 konnte Sega den Konkurrenten Nintendo deutlich auf Abstand halten, allerdings veränderte sich der Markt deutlich. Besonders die einflussreichen amerikanischen Medien begannen nun ein Auge auf Spiele zu lenken, die für ein deutlich älteres Publikum gedacht waren. Night Trap hiess das Spiel, das den Stein ins Rollen brachte. In einer Anhörung vor dem Kongessausschuss wurde dieses Spiel, neben Mortal Kombat, Lethal Enforcers und Doom, als Notwendigkeit einer Alterskontrolle hinzugezogen. Zahlreiche Vertriebe, wie Toys 'R' Us nahmen diese Spiele aus dem Sortiment heraus, als über die Gewalt in Computerspielen weiter debattiert wurde. Dies war ein schwerer Schlag für Sega. Nintendo gelang es dagegen zahlreiche Stellen zu verharmlosen, indem sie Blut durch Schweiss austauschten (ersichtlich bei Mortal Kombat). Darüber hinaus galt Nintendo schon immer als familientauglicher, aufgrund der kindsgerechteren Spielfiguren. Nintendo besaß zudem eine hauseigene Qualitätskontrolle, die schon zuvor etliche Spiele unterband. Das es Mortal Kombat es jedoch dennoch geschafft hatte auf dem SuperNES zu erscheinen, während Maniac Mansion beispielsweise in vielen Elementen umdesignt werden musste, ist allerdings nicht verständlich.

Sega selbst entwickelte eine Kontrolle, die sie Videogame Rating Counsil (VRC) nannte und für alle hauseigenen Systeme verantwortlich war. Auch hier wurde das Spiel Mortal Kombat zensiert und ging weiter, als bei Nintendo. Keine Körperflüssigkeiten verliessen den Körper bei Schlägen und zahlreiche "Finishing Moves" waren verschwunden. Das Spiel war nun für Spieler ab 13 Jahren und unterbot die Forderungen, die ein Mindestalter von 17 Jahren verlangten. Trotz der stärkeren Einschnitte verkaufte sich das Spiel vier mal öfter, als die SuperNES Variante. Dies lag auch daran, das ein Alter von 13 ausreichte, um das Spiel zu kaufen. Nintendo dagegen wurde kurioserweise dafür kritisiert das Spiel zu stark zensiert zu haben (was sie nicht taten) und liessen ihre Zensurkontrolle engültig fallen.

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