IBM 5155

IBM PC 5155

Prozessor und Taktrate Intel 8088 (4,77 MHz)  
Arbeitsspeicher 16 - 256 KByte (max. 640 KByte)  
ROM 64 KByte  
Grafikchip CGA oder MDA  
Auflösung bei maximalen Farben 320 x 200 (4 Farben)  
Soundchip Piepser  
Soundkanäle 1  
Gehäuseform All-in-one  
Laufwerke 5,25"-Floppylaufwerk  
Anzeige 9" Monochrommonitor oder externe Anzeige  
Erweiterbar mit Speichererweiterung, Festplatte, Floppylaufwerke, Drucker, etc.  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis Februar 1984 / 4.425$  
Betriebssystem MS-DOS, CP/M-86, USCD Pascal, BASIC  
Besonderheiten Erste tragbare Version von IBM  
Bewertung
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Wenn auch IBM der Brachenprimus war und mit dem PC langfristig den dominierenden Standard erschuf, verschlief der Riese auch so manchen Trend. Dies lag zum einen an den Wurzeln des Unternehmens, das noch immer in gigantischen Maßstäben operierte und erst langsam, bedingt durch den Erfolg des IBM PC 5150, den Wandel des Marktes entdeckte. Zum anderen war der Markt regelrecht überfüllt mit Computermodellen zahlreicher Hersteller. Die Idee eines tragbaren Modells ihres neuen Stars, dem PC, entstand nicht einmal in den eigenen Werkshallen, sondern bei Compaq, einem kleinen Unternehmen, dass erst 1982 von drei ehemaligen Managern des Unternehmens Texas Instruments gegründet wurde. Bereits das erste Modell namens Compaq Portable I stellte eine tragbare und voll kompatible Version des 5150 dar.
IBM musste dabei erkennen, wie sehr der Käufer an solch einem Modell interessiert war: Compaq verkaufte bereits im ersten Jahr mehr als 53.000 Modelle. Nun setzte man sich auch im hauseigenen Entwicklungszentrum zusammen, um das Rennen um diesen neuen Markt bestreiten zu können. Das Team setzte dabei auf ein Motherboard, dass auch im PC XT 5160 Verwendung fand. Als Hauptprozessor kam ein Intel 8088 zum Einsatz, der zwar intern mit 16bit arbeitete, jedoch nur eine 8bit Anbindung zur Außenwelt besaß. Gegenüber seinem größeren Bruder, dem Intel 8086, war der Prozessor damit leistungstechnisch erheblich eingeschränkt. Jedoch hatte der Intel 8088 einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: der Preis. Mit diesem konnte der PC Markt deutlich schneller erschlossen werden.

IBM spendierte dem System 256 KByte Systemspeicher, der bis auf 640 KByte erweiterbar war. Die ebenfalls vorhandene CGA (Color Graphics Adapter) Grafikkarte versorgte ein im System vorhandenen monochromen 9“ Monitor mit den notwendigen Signalen (es war allerdings auch möglich einen externen Farbmonitor zu verwenden). Im Gegensatz zum direkten Konkurrenten, dem Compaq Portable, der zwei verschiedene Modi nutzen konnte, war der IBM 5155 lediglich auf einen beschränkt, der darüber hinaus in einer geringeren Auflösung arbeitete.

Als Massenspeicher dienten ein oder zwei 5,25“ Floppylaufwerke mit halber Bauhöhe, die maximal 360 KByte Daten fassen konnten. Die notwendige Steuerkarte war ebenfalls dem PC XT 5160 entliehen und konnte insgesamt vier Diskettenlaufwerke verwalten. Allerdings war es nicht möglich, die später zum Standard werdenden 1,2 MByte Formate zu verwenden. Optional bot IBM auch eine stoßsichere Festplatte an, die eine Kapazität von 10 Mbyte besaß.

Die Komponenten wurden in einem Gehäuse beheimatet, das dem Konkurrenten aus dem Hause Compaq nicht unähnlich war. Allerdings muss erwähnt werden, dass auch der Commodore SX 64 oder der Osborne 1 scheinbar den gleichen Designer besaßen. In den frühen 1980ern war wohl eine andere Bauform technisch nicht realisierbar. Die abnehmbare Tastatur diente als Monitor- und Laufwerksabdeckung und wurde mit einem austauschbaren Kabel (RJ Stecker) am Computer angeschlossen. Größter Vorteil war die Erweiterbarkeit des Systems, als weniger der namensgebende Punkt. Portable bedeutete in der damaligen Zeit lediglich, dass der Computer mit allem notwendigen ausgestattet war und somit jederzeit genutzt werden konnte. Mit 15 kg Gewicht war der 5155 somit sicherlich nicht als „Laptop“ zu gebrauchen. Darüber hinaus erhitzte sich das System nach etwa einer Stunde dermaßen, dass das Gehäuse nicht mehr gefahrlos berührt werden konnte. Auch einen Tragehenkel suchte man vergebens. Dafür lieferte IBM eine blaue Leinentasche frei Haus.

IBMs Standortunabhängigkeit hatte seinen Preis. Vollausgestattet, inklusive Festplatte, waren 10.000 € (in heutiger Kaufkraft) schnell erreicht. Dafür erhielt der Käufer jedoch ein bewährtes und stabiles Computersystem, das aufgrund der MS-DOS Kompatibilität  eine sichere Investition war.



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