Commodore 16 (C16)

Commodore c 16

Prozessor und Taktrate MOS 7501/ 8501 (0.89 MHz oder 1.76 MHz)  
Arbeitsspeicher 16 KByte (12 KByte nutzbar)  
ROM 32 KByte  
Grafikchip TED 8360  
Auflösung bei maximalen Farben 320 x 200 (121 Farben)  
Soundchip TED 8360  
Soundkanäle 2 (4 Oktaven) + 1 Rauschgenerator  
Gehäuseform Tastaturgehäuse  
Laufwerke externe Datasette  
Anzeige TV, Monitor  
Erweiterbar mit Drucker, Floppy 1541 oder 1551  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 1984 / ca. 150 €  
Betriebssystem BASIC  
Besonderheiten Konnte, bei Entfernung des Joysticks oder der Perepherie, zertstört werden.  
Bewertung
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C16 LogoDer Commodore 16 ist so etwas, wie der kleine Bruder des Commodore 64 und das Unternehmen wollte mit diesem Rechner das Preissegment unter 100 $ den Kampf gegen die Konkurrenzunternehmen und deren Produkte, in Form der Sinclair-Computer ZX80 / ZX81 / Spectrum 16 k oder des Atari-Computers 400XL dominieren. Größte Sorge bereiteten Jack Tramiel, dem damaligen Chef von Commodore, vor allem die preisgünstigen MSX-Computer. MSX war ein offizieller Heimcomputerstandard, der von etlichen Entwicklern gemeinsam auf den Weg gebracht wurde und als Betriebssystem das Basic von Microsoft benutzte. Diese waren, auch nicht unerheblich, bei der Entwicklung des Standards involviert.
Im Grunde konnte man ihm viel mehr als Nachfolger des VC-20 (international VIC-20) ansehen, da dieser, gegenüber seiner Konkurrenz, technisch völlig überholt war. Der Commodore 64 selbst war mit seinen Eigenschaften für dieses Segment nicht geeignet und Commodore glaubte, dass die Anwender weiterhin einen einfachen und billigen Einstiegsrechner benötigen würden. Jedoch erkannte Commodore nicht, dass die Zeit, dieser Rechner, längst vorbei war, hätten sie dies doch an den Verkaufszahlen des Commodore 64 erkennen müssen.
Umso günstig wie möglich zu produzieren, war der Commodore 16 eine schwarze Variante des Commodore 64- Gehäuses. Auch die Tasten hatten eine andere Farbe und waren nunmehr hellgrau und waren auch anders positioniert, ansonsten ähnelten sich die beiden Gehäuse völlig. Was dem ersten C 64 fehlte, besaß der kleine Bruder bereits von Anfang an: einen Resetknopf.
Datasette 1531Als Prozessor diente ein 8-Bit MOS 7501 oder MOS 8501, die sich lediglich im Herstellungsprozess unterschieden und sich hieraus eine Namensänderung ergab. Vom Befehlssatz her war dieser Prozessor dabei kompatibel zum MOS 6502 des Commodore 64, allerdings änderte Commodore die gesamte Struktur der neuen Modellreihe 264, zu der auch der C 16 gehörte, dermaßen, dass aus der Kompatibilität kein Nutzen gezogen werden konnte. Der Prozessor selbst arbeitete mit zwei verschiedenen Taktfrequenzen (885 kHz oder 1,76 MHz), die vom TED-Chip, also jenem Chip, der für Video- und Sound-Ausgabe zuständig war, vorgegeben wurden. Dies lag daran, dass der TED selbst bei der Ausgabe von Grafiken in den langsamen Modus schaltete, bei der Ausgabe des Bildschirmrahmens und des Pulses zur Synchronschaltung die hohe Frequenz nutzte. Gefühlsmäßig konnte man sagen, dass der C 16 durchschnittlich 1 MHz Taktfrequenz besaß. Der RAM war mit 16 KByte nicht wirklich sonderlich groß und verkleinerte sich noch, wenn das BASIC genutzt wurde, da dieses selbst Speicher für sich beanspruchte. Somit gesehen standen dem Benutzer knapp 12 KByte zur Verfügung, der sich allerdings nochmals verringern konnte, wenn der Anwender zusätzlich den Grafikmodus im Basic benutzen wollte (2 KByte standen dann zur Verfügung). Es war jedoch möglich den Speicher auf maximal 64 KByte (ca. 60 KByte standen dem Anwender dann zur Verfügung) zu erweitern, doch dies erforderte einige Erfahrung beim Löten. Findige Bastler schafften es dagegen den Speicher auf 256 KByte aufzustocken, allerdings konnte dann auf diesen nur per Bankswitching zugegriffen werden.
Die letzte produzierte C 16-Serie besaß bereits die erforderlichen Speicherchips und mussten die lediglich umgelötet werden. Diese Variante war dann mit seinem Bruder, dem Plus/4, aus der 264er Reihe praktisch identisch, es fehlten lediglich die ROM befindliche Anwendungssoftware, und zwei Chips, die für die Steuerung des RS-232-Ports und des 8bit-Input/Output zuständig waren. Daher liefen die meisten Programme, die für den Plus/4 entwickelt worden waren dann auch auf diesem System. Der Speicherausbau des C 16 lohnte sich, wenn es sich nicht um die Umbauarbeiten handelte, nicht, denn es existiert nur einige Spiele, die diesen erweiterten Speicherbereich nutzten.
Das BASIC, das Commodore dem C 16 mitgab, war die Version 3.5 und basierte im wesentlichen auf dem BASIC 2.0 des C 64. Integriert wurde ein Maschinensprachemonitor, der es dem Anwender ermöglichte Programme debuggen zu lassen, für einen Computer der Einstiegsklasse und dem entsprechenden Klientel, zweifelsohne sinnfrei.
Eine wichtige Änderung, gegenüber dem Commodore 64, war der neu entwickelte TED-Chip (Akronym für "Text EDitor"), der unter der Bezeichnung MOS 7360 neu produziert wurde. Besaß sein großer Bruder noch vier integrierte Schaltkreise, die sich um die Videoausgabe, den Sound und die Ein- und Ausgabe (VIC-II, SID und zwei CIA) kümmerten, so hatte der Commodore 16 mit dem TED einen Spezialchip, der eigens dafür konstruiert wurde, all diese Aufgaben allein zu bewältigen: er war für die Videoausgabe zuständig, erzeugte die Töne, erzeugte die Taktfrequenz des Commodore 16, interpretierte die Joystickeingaben und auch die der Tastatur.

Floppy 1551Obwohl es sich um den kleinen Bruder handelte, konnte der C 16, bei einer Auflösung von 320 × 200 Pixel 121 Farben darstellen und deklassierte den C 64, der es auf lediglich 16 Farben brachte. Allerdings konnte der TED von der Hardwareseite keine Sprites erzeugen. Dies waren Grafikobjekte, die von der zuständigen Hardware über das Hintergrundbild eingeblendet wurden und mittels Joystick beispielsweise gesteuert wurden. Pacman, Mario, Sonic oder Turrican, sie alle waren Sprites, aber auch alle gegnerischen Figuren wurden zumeist so dargestellt, dies nur zur Info.
Unerklärlich hingegen ist die Verwendung von achtpoligen Mini-DIN-Anschlüssen für die Joysticks, galt bis dahin der 9-Pol-Anschluss des Atari VCS 2600 als "de facto Standard". Wahrscheinlich versuchte man auf diesem Weg, mit zusätzlicher Peripherie, ein wenig mehr Geld aus diesem Segment zu erhalten. Dritthersteller waren jedoch findiger und boten schon bald Adapter für diesen Port an. Dies galt im gleichen für die Datasette, die nun auch einen runden Mini-DIN erhielt. Mit dem Erweiterungsport konnte man das Gerät mit der Floppy 1551 betreiben oder aber andere Produkte. Diese waren alle meist mit einem Bus ausgestattet, der durchgeschleift war, dass dem System ermöglichte, weitere Geräte miteinander zu verbinden.
Die gesamte 264er- Reihe entwickelte sich zu einer regelrechten Katastrophe, weder waren sie kompatibel zum C 64 (was für Umsteiger sicherlich interessant gewesen wäre oder aber für Einsteiger, die dann auf eine große Auswahl an Softwaretiteln zugreifen konnte), noch war der TED, hardwaretechnisch in der Lage, Sprites erzeugen.

Zwar war das BASIC in der 264er Reihe stark erweitert und beherrschte auch Shapes, eine Grafikfunktion unter Basic, allerdings wurden die meisten Spiele in Assembler geschrieben und daher konnten diese Funktionen nicht benutzt werden. Weitaus schlimmer war, dass der TED dermaßen stark erhitzte, wenn er zu lange bei hoher Taktfrequenz lief, so dass er durchbrannte. Dies hätte bei der Entwicklung eigentlich auffallen müssen und somit geändert werden können, beispielsweise mit der Installation eines Kühlkörpers. Doch dies war nicht die einzigen Probleme innerhalb des Chips (bzw. den Schnittstellen zur Außenwelt): wurde während des Betriebes der Joystick aus dem Gerät entfernt konnte auch dies zur Zerstörung des Chips führen und nicht nur dieser war anfällig, auch der Anschluss des seriellen Ports und der Datasette, bei laufendem Betrieb, konnte den Prozessor ebenfalls ruinieren. Scheinbar nutzten die ersten Käufer dem Unternehmen als Versuchstiere, denn erst zum Ende des Commodore 16 wurden einige Schutzdioden installiert, die das Problem minderten, aber nicht aus der Welt schafften.
Commodore selbst hatte von Anfang an sich keine Sorgen über die Inkompatibilität mit dem C 64 Sorgen gemacht, waren doch schließlich, zu seiner Zeit, die Käufer vom VC 20 auch zum C 64 gewechselt und sorgten sich nicht um die Kompatibilität des Systems. Das Problem war nur, dass zu dieser Zeit potentielle Käufer für dieses Preissegment einfach nicht mehr existierten und Besitzer eines C 64 sicherlich nicht zu einem Produkt wechseln würden, dass schlechter konstruiert, weniger Speicher besaß und Fehler anfällig war.

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