Atari 130 ST

Atari ST 130

Prozessor und Taktrate Motorola MC68000 (8 MHz)  
Arbeitsspeicher 128 KByte  
ROM 32 KByte  
Grafikchip Shifter  
Auflösung bei maximalen Farben 320 x 200 (16 Farben)  
Soundchip Yamaha YM 2149  
Soundkanäle 3  
Gehäuseform Tastaturgehäuse  
Laufwerke optional  
Anzeige Monochrom- oder Farbmonitor  
Erweiterbar mit Speichererweiterung, Floppylaufwerk, MIDI-Geräten  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 1985 / Showcomputer  
Betriebssystem TOS / GEM  
Besonderheiten War nur ein Prototyp und wurde für den Handel zum 260 ST oder 512 ST  
Bewertung
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Auf der Winter CES 1985 in Las Vegas sorgte die neuen Modellreihe ST von Atari für einen wahren Wirbel in der Computerlandschaft. Die Überraschung war groß, denn nur wenige Monate zuvor hatte Jack Tramiel das Unternehmen des einstigen Konkurrenten übernommen und es total umgekrempelt. Zuerst stoppte er sämtliche Weiterentwicklungen, die bisher entstanden waren und ließ den Vater des C 64, Shiraz Shivji, der ebenfalls mit ihm gemeinsam zu Atari gewechselt ist, in nur fünf Monaten einen 16 Bit Computer konstruieren. Und Jack Tramiel musste sich beeilen, denn er wusste nur allzu gut, das Commodore in Kürze den Amiga 1000 dem Publikum vorstellen würde. Wie auch Commodore, bot Atari für das Unternehmen Amiga Inc. (und hatte sogar Verträge mit dem Unternehmen geschlossen, damit diese die Chips des Amiga-Prototypen Lorraine, für ihre Neuentwicklungen nutzen konnten, doch Amiga Inc. benötigte einfach zu viel Zeit und der Vorschuss, den Atari dem kleinen Unternehmen geboten hatte, konnte vertraglich dazu führen, dass sie das Geld zurückfordern konnten, was sie nicht besaßen und somit aufgekauft werden könnten).

Durch die Verhandlungen kannte er die grundsätzlichen Eigenschaften des Amigas und wusste daher, was er von seinem Chefentwickler fordern würde. Die ST Reihe sollte zudem im Konkurrenzkampf zu Macintosh gehen und wurde von daher auch des Öfteren Jackintosh (nach Jack Tramiel, dem Besitzer von Atari) genannt.
Die Namensgebung ist einfach zu erklären: ST steht für Sixteen/Thirty-two und sagte aus, dass der Computer einen 16 Bit-breiten Datenbus besaß, wie auch ein 32 Bit-Adress Register. Auch alle anderen "Zutaten" schmeckten den Besucher: ein bereits integriertes MIDI-Interface, das den Musiker begeistern konnte, hochauflösende Grafik mit einer großen Farbpalette, eine grafische Benutzeroberfläche, wie sie auch der Macintosh bot. Doch in allen anderen Belangen, war er dem Macintosh überlegen und konnte zugleich stärker erweitert werden. Zudem war der Soundprozessor keine unbekannte Größe in der Computerwelt, fand er als General Instruments AY-3-8910 seinen Platz in sämtlichen MSX-Modellen. Plötzlich fehlten Rivalen für diese Art Computer, hatten zu dieser Zeit die Konkurrenten alte CP/M- Modelle, PC ATs, oder aber "nur" den Commodore 128 anzubieten. Atari hatte es allen gezeigt, spielten sie plötzlich mit ihren Computern nicht mehr in der zweiten Garde, sondern kämpften ganz vorn mit.
Der hier vorgestellte ST 130 war allerdings nie für den Massenmarkt gedacht, sondern lediglich das Pressemodell, das auf diversen Shows vorgeführt werden sollte. Der offensichtlichste Grund war der minimale Speicherausbau von 128 KByte RAM, der nicht mal das gesamte Betriebssystem aufnehmen konnte. Für den Verkauf wurde er von den Modellen Atari 260 ST und Atari 520 ST ersetzt.

Als Betriebssystem stand, zu Beginn, lediglich das alte CP/M 68K zur Verfügung, welches jedoch zu TOS (also Tramiel Operating System) überarbeitet wurde. Man kann sich noch immer fragen, ob es Selbstverliebtheit war oder einfach darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen zuvor Tramel Technology, Ltd. (TTL) hieß, bevor Tramiel Atari aufkaufte (hierbei ist übrigens anzumerken, dass Tramiel seine Firma Tramel Technology, Ltd. nannte und so bewusst seinen Namen falsch schrieb, was dieser Möglichkeit der Namensgebung für das Betriebssystem eigentlich entgegensteht). Nach einiger Zeit wurde die Abkürzung des Betriebssystems dann in "The Operating System" umgeändert. Das GEMDOS, dass dem Atari beilag, war, im übrigen, befehlsgleich mit MS DOS und Daten konnten somit untereinander ausgetauscht werden.
Als grafische Oberfläche kam GEM zum Einsatz, was einfach nur "Graphic Environment Manager" hieß. Es wurde von Digital Research entwickelt und erinnerte stark an die Oberfläche des Macintosh.
Insgesamt wurden, von allen ST Modellen zusammen rund 6 Millionen verkauft und damit war er, im Bereich Heimcomputer, der stärkste Widersacher des Amiga.

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