Be BeBox
Prozessor und Taktrate | 2 x PowerPC 603 oder 603e (66 oder 133 MHz) | |
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Arbeitsspeicher | bis zu 256 MByte RAM (ausbaubar) | |
ROM | ?? | |
Grafikchip | S3 | |
Auflösung bei maximalen Farben | 640 x 480 (16,7 Millionen Farben) | |
Soundchip | CS4231 Crystal | |
Soundkanäle | 16-bit Stereo - Dual MIDI Kanäle | |
Gehäuseform | Tower | |
Laufwerke | 3,5" (1,44 MByte) und Festplatte | |
Anzeige | TV, Monitor | |
Erweiterbar mit | IDE- und SCSI-Geräten | |
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis | 1995- Oktober 1997 / | |
Betriebssystem | BeOS | |
Besonderheiten | nur 2000 Einheiten verkauft | Bewertung |
Die BeBox war das erste und auch einzige System der Firma Be, die 1990 von Jean-Louis Gassé, dem ehemaligen Leiter der französischen Apple-Dependance. Insgesamt entwickelten 12 Ingenieure von Apple, NeXT und Sun fast 5 Jahre an diesem System, was erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass die meisten Steckplätze und Karten handelsüblich waren. Jedoch muss dazu gesagt werden, dass innerhalb dieser Zeit auch das eigene Betriebssystem, namens BeOS, darauf zugeschnitten wurde und eine Eigenentwicklung darstellte.
Die erste BeBox lief noch mit einer Taktrate von 66 MHz, die bei späteren Modellen auf 133 MHz gesteigert wurde. Weitaus interessanter war die Erweiterbarkeit des Systems, das keine Konkurrenz scheuen musste: neben den üblichen I/O-Anschlüssen hatte die BeBox noch IDE- und SCSI-Anschlüsse, Steckplätze für Standart-PC-Karten, MIDI, Audio-Ein- und Ausgänge, sowie drei Infrarotfelder und einen speziellen GeekPort für experimentelle Karten.
Auch das Betriebssystem war komplett neu und sollte eine Alternative zu Windows und Macintosh System sein, die das Problem hatten, immer abwärtskompatibel (für Soft- und Hardware) sein zu müssen. Ein neues System konnte hingegen dies hinter sich lassen. Das System war dabei so ausgelegt, dass es schon zu Beginn bis zu acht Prozessoren verwalten und nutzen konnte, die zudem Multi-Threading (man besaß also maximal "16" Prozessoren, quasi!) und Multitasking beherrschten. Das System war also optimal für die Nutzung von Multimediaprojekten ausgelegt. Die ersten Entwicklungssysteme wurden daher auch an Entwickler ausgegeben, die darauf Programme in C++ schreiben konnten.
Obwohl die Maschine ein wahrer Kraftprotz war, konnte es sich nie auf dem Markt behaupten, was wohl in erster Linie an der Inkompatibilität gegenüber anderen Systemen lag (wie praktisch wäre hier ein Eumulator für Macintosh oder Windows gewesen!). In der gesamten Produktionszeit konnten nur an die 2000 Maschinen verkauft werden, was hardwareseitig für einen, der größten Computerflops sprechen würde.
Daher versuchte man, mit allen Mitteln, das Betriebssystem zu popularisieren. Den ersten Schritt machte man mit einer Portierung für die Apple PowerPCs, die dann als neues Apple OS auf den Markt kommen sollte, jedoch entschied sich das Unternehmen dann doch für eine Neuentwicklung durch NeXT. 1998 konvertierte man BeOS für Computer mit Intelprozessoren, doch die Marktdurchdringung war einfach zu gering und im November 2001 verkaufte das Unternehmen alle Patente, Marken und Entwicklungen an Palm. Aus Wohltätigkeit oder in der Hoffnung, das System am Leben zu lassen, stellte Gassé die letzte Version von BeOS für Intelprozessor-PCs als Open Source ins Netz und konnte damit sorgen, das das Betriebssystem noch immer existiert, auch wenn die Benutzung auf eine sehr kleine Community beschränkt ist.
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