Oric Oric-1

OKI IF 800

Prozessor und Taktrate MOS 6502A (1 MHz)  
Arbeitsspeicher
  • 16 KByte
  • 48 KByte
 
ROM 16 KByte  
Grafikchip Custom gate array chip  
Auflösung bei maximalen Farben 240 x 200 (8 Farben)  
Soundchip General Instruments AY-3-8912  
Soundkanäle 3  
Gehäuseform All-in-One-Gehäuse  
Laufwerke Kassettenrekorder-Anschluss  
Anzeige TV  
Erweiterbar mit Drucker  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 1983 / 129£ (16 KByte)  
Betriebssystem BASIC  
Besonderheiten Centronics-Schnittstelle  
Bewertung
loading
 
 
 
 

Als der ZX Spectrum aus dem Haus Sinclair 1982 seinen Siegeszug innerhalb Großbritanniens begann, erkannten auch andere Firmen recht schnell die Möglichkeiten des neuen Marktes, unter anderem Tangerine Computer Systems aus St. Ives in Cambridgeshire, das nur wenige Autominuten vom Universitätscampus entfernt war. Tangerine hatte sich bereits mit dem Microtan 65 in der Computerszene der Insel einen Namen gemacht und plante diesen Erfolg auszubauen. Der Microtan 65 war im Grunde nur ein Einplatinencomputer, der jedoch alle notwendigen Komponenten zur sofortigen Nutzung bereits besaß. Aufgrund seines modularen Designs war es möglich den Microtan immer weiter seinen Bedürfnissen anzupassen.

Der ZX Spectrum machte dies jedoch alles zunichte. Dieser war nicht als modulares System entwickelt worden, sondern stellte einen typischen Homecomputer dar, Gehäuse und Tastatur inbegriffen. Merkmale, die den meisten Platinencomputern fehlten. Tangerine erkannte das Problem und ahnte, dass auch ein erweitertes Modell des Microtan keinen Boden gut machen konnte.

Das Unternehmen plante jedoch keinen Rückzug und gründete das Unternehmen Oric Products International Ltd, das sich ausschließlich mit der Entwicklung eines neuen Systems beschäftigen sollte. Oric hatte jedoch nicht vor das gesamte System von Grund auf neu zu entwickeln, sondern setzte auf das Gerüst des Microtan 65. Wie auch dort arbeitete ein MOS 6502 Prozessor als zentrale Einheit, jedoch in der Version 6502A. Die Taktfrequenz wurde von 750 KHz auf 1 MHz erhöht, was die Leistung merkbar steigerte. Die Größe des RAM musste jedoch deutlich verändert werden, um dem ZX Spectrum die Stirn bieten zu können. Daher setzte man auf 16 oder 48 KByte und entsprach damit dem Konkurrenzprodukt.

Grafisch waren das Oric Modell nicht sonderlich weit entfernt vom Sinclair: 240 x 200 Pixel konkurrierten hier mit 256 x 192 Bildpunkten. Beide Systeme konnten acht Farben gleichzeitig darstellen, allerdings war es dem ZX Spectrum möglich jede Farbe in zwei unterschiedlichen Helligkeitsstufen darzustellen. Wie auch der Sinclair bot der Oric einen weiteren LORES-Modus, der für Texteingaben verwendet wurde. Dieser bot dem Anwender 28 Zeilen mit jeweils 40 Zeichen.

Retro-Fans ist dagegen der Soundchip kein Unbekannter: mit dem General Instruments AY-3-8912 setzte Oric auf einen Klangerzeuger, der sich zuvor bereits in etlichen Konsolen und Computern bewiesen hatte und auch noch später zahlreiche Computer klangtechnisch ausstatten würde (u.a. MSXAmstrad CPC und Atari ST). Allerdings konnte dieser Chip nie gegen den SID des Commodore 64 bestehen, der zu dieser Zeit den Markt dominierte.

Oric spendierte dem System 16 KByte ROM, das, neben dem Betriebssystem, auch einen eigenen BASIC Interpreter beherbergte. Das System konnte sofort an einen handelsüblichen Fernseher angeschlossen werden und war sofort betriebsbereit. Das nun Oric-1 getaufte System wurde  für 129£ angeboten. Hatte man das passende Kleingeld, stand auch eine Version mit 48KByte zur Verfügung, die für 169£ über den Ladentisch wanderte. Da man das System von Beginn als Homecomputer entwickelt hatte, konnte ein Kassettenrekorder-Anschluss nicht fehlen. Mittels diesen konnten Daten und Programme auf normalen Audiokassetten gespeichert werden. Allerdings war die Fehlerüberprüfung nicht ganz ausgereift und es konnte des Öfteren passieren, dass Daten bei der Aufzeichnung bereits fehlerhaft übertragen wurden. Meist waren die Programme dann unbrauchbar, wenn versucht wurde, diese wieder in den Speicher zu laden.

Der Oric-1 besaß viele Merkmale, die ihn vor dem Spectrum positionierten. Beispielsweise konnte die Tastatur zahlreiche Anwender und Kritiker überzeugen. Dies war jedoch nicht schwierig, wenn man sich Sinclairs Radiergummi-Tastatur vor Augen hält. Gegenüber einer vollwertigen Schreibmaschinentastatur sahen jedoch beide Modelle recht alt aus. Auch der Soundchip konnte großen Anklang finden und war der landeseigenen Konkurrenz weit voraus.

Tangerine Computer Systems , die sich schon bald in Oric Products International umbenannten, konnte im Jahr 1983 über 160.000 Einheiten in Großbritannien verkaufen. Hinzu kamen weitere 50.000 Einheiten, die in Frankreich neue Besitzer fanden.

Zurück zum Menu Computer und Konsolen

 
Alle Felder müssen ausgefüllt sein!

Benotung des Systems:           

 

 

Zeichen übrig

Erstellt mit Citricle