Apple Macintosh SE/30
Prozessor und Taktrate | Motorola 68030 (33 MHz) | |
---|---|---|
Arbeitsspeicher | 1 o. 4 MByte (max. 128 MByte) | |
ROM | 256 KByte | |
Grafikchip | ?? (64 KByte VRAM) | |
Auflösung bei maximalen Farben | 512 x 342 | |
Soundchip | Continuously Variable Slope Demodulator | |
Soundkanäle | 4 | |
Gehäuseform | All-in-one Gehäuse | |
Laufwerke | 3,5"-Floppylaufwerk (1,44 MByte) | |
Anzeige | integrierter 9"-Monitor (monochrom) | |
Erweiterbar mit | Floppylaufwerk, Upgrade Kits, PDS-Karten | |
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis | Januar 1989 - Oktober 1990 / 4400 € | |
Betriebssystem | MacOS 6.3 - 8.1 | |
Besonderheiten | Bewertung |
Am 19. Januar 1989 war es soweit: Apple veröffentlichte mit dem Macintosh SE/30 (Codename: Green Jade, Fafnir oder Roadrunner) das bis zu diesem Tag stärkste System der monochromen Mac-Welt. Der Motorola 68030 wurde zum ersten Mal in einem Macintosh der alten Kompaktmodelle integriert und konnte mit seinen 16 MHz die bisher erreichte Performance locker übertreffen. Innerhalb der nicht farbfähigen Macintosh Modellreihe blieb er bis zum Ende auf dem Leistungsthron sitzen.
Apples Entwicklungswerkstatt hatte für den SE/30 im Grunde lediglich auf die technischen Merkmale des Macintosh IIx gesetzt, diesem jedoch das Gewand eines Macintosh SE übergeworfen. Neben dem integrierten Monochrom-Monitor gaben sie dem neuen Modell noch einen Processor Direct Slot (PDS) mit auf den Weg. Anders als der Namen vielleicht vermuten lässt sind hier nicht nur Beschleunigerkarten einsteckbar. Auch Grafik- oder Netzwerkkarten konnten installiert werden. Der Name des Steckplatzes sagte lediglich aus, dass dieser direkten Zugriff auf den Prozessor besaß. Obwohl das ursprüngliche Design auf mehrere NuBus-Steckplätze setzte, entschied man sich beim Layout des SE/30 dagegen.
Vom Werk aus war das Modell mit 1 MByte RAM ausgestattet, offiziell war eine Speichererweiterung bis auf 32 MByte möglich. Die Erwähnung der offiziellen Spezifikationen ist hierbei wichtig, denn findige Bastler erkannten schon recht bald, dass es ebenso möglich war die exorbitante Menge von 128 MByte im System ohne weiteres zu nutzen. Problematisch war zu Beginn das ROM, dass noch immer, wie der Macintosh IIx, 24bit Adressen nutzte. Dadurch war der eigentliche Arbeitsspeicher nur auf 8 MByte beschränkt, der direkt ansprechbar war. Mit der System Extension MODE32 war der übrige offizielle Speicher bis 32 MByte verfügbar. Wollte man den maximalen Speicher von 128 MByte verwenden, war ein BIOS ROM aus einem Apple IIsi oder Apple IIsx nötig. Dieser hatte reinen 32bit Code und konnte dann den gesamten Speicher ansprechen.
Als Massenspeicher kam zum ersten Mal ein 1,44 MByte HD-Laufwerk zum Zuge. Zwar wurden auch schon einige SE Modelle mit diesem Laufwerk ausgestattet, allerdings geschah dies erst bei einer späteren Baureihe. Zusätzlich erhielt der Käufer eine Festplatte mit 40 MByte Fassungsvermögen. Optional war auch eine 80 MByte zu haben.
Apple bot auch Upgrade-Kits an, die es dem „normalen“ SE-Besitzer ermöglichte ebenfalls in den Genuss des schnellsten Apfels zu kommen. Dies war eine Tradition, die das Unternehmen bereits seit dem Apple II+ anbot. Das Upgrade-Kit beinhaltete ein neues Motherboard, inklusive des notwendigen Prozessors. Nur das HD-Laufwerk war in diesem Umbausatz nicht vorhanden. Anhand dessen konnte man den echten SE/30 von einem aufgebohrten SE unterscheiden. Doch es war auch möglich den SE/30 zu erweitern. Zahlreiche Anbieter präsentierten Turbokarten mit dem Motorola 68040, der dem System sogar erlaubte statt dem Mac OS 7.5.5 (24bit BIOS) oder Mac OS 7.6 (mit 32bit BIOS) sogar Mac OS 8.1 zu verwenden.
Kurioserweise hatte Apple mit einer Namensgebungstradition gebrochen: bisher erhielten alle Modelle sämtlicher Baureihen den Namenszusatz „x“, wenn sie über einen Motorola 68030 verfügten. Verständlicherweise hatte Apple aber keinerlei Interesse an einem Apple SEx. Stattdessen wurde der Zusatz /30 gewählt.
Zurück zum Menu Computer und Konsolen