Motorola 68010
Im Grunde stellte der Motorola 68010 aus dem Jahr 1982 lediglich eine Überarbeitung des ursprünglichen Entwurfs, dem 68000, dar. Gegenüber seinem Vorgänger wurden nur wenige Neuerungen integriert, dafür aber einige Fehler ausgemerzt. Da er zudem pinkompatibel zum 68000 war, konnte man die CPU einfach austauschen. Doch nicht jede Software funktionierte tadellos mit dem Prozessor, dies lag an den Verbesserungen und konnte Abstürze hervorrufen. Wenn ein Programm jedoch mit diesem Prozessor arbeitete, konnte bei gleicher Frequenz eine Leistungssteigerung von etwa 10% erreicht werden. Ab dem 68010 unterstützte die 68XXX-Familie auch eine MMU, die allerdings selten genutzt wurde, da es hierbei Probleme bei der Speicheradressierung gab. Daher verwendeten Hersteller meist ein eigenes MMU-Design, die diese Fehler umging.
Wie auch an der Kürze des Eintrages ersichtlich wird, war der Prozessor nie so beliebt, wie sein Vorgänger und fand zudem nur selten einen Platz in Computern. Dies lag in erster Linie an seinem höheren Preis, der allerdings nicht in einer adäquaten Leistungssteigerung resultierte. Die meisten Hersteller setzten lieber auf seinen Nachfolger, den Motorola 68020. Wenn er jedoch eingesetzt wurde, dann aufgrund seiner Unterstützung für virtuellen Speicher. Dies prädestinierte ihn für kleinere Unix-Systeme (bspw. Sun-2 Workstation, AT&T UNIX PC, NCR Tower XP und frühe HP9000 Modelle, wie den Modellen 300 und 310). Erst später sollte er auch für findige Aufrüster als Ersatz für den 68000 in Systemen, wie Amiga, Atari ST oder Sega MegaDrive, dienen.