Tandy Radio Shack TRS 80 Model I

TRS 80 Model I

Prozessor und Taktrate Zilog Z80 (1,77 MHz)  
Arbeitsspeicher 4/16 KByte (je nach Modell)  
ROM
  • 4 KByte (Level I BASIC)
  • 12 KByte (Level II BASIC)
 
Grafikchip (1 KByte VRAM)  
Auflösung bei maximalen Farben 128 x 48 (monochrom)  
Soundchip --  
Soundkanäle --  
Gehäuseform Tastaturrechner  
Laufwerke --  
Anzeige Monochrom-Monitor  
Erweiterbar mit Drucker, Speichererweiterung  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 1977 / zwischen 640-1099€ je nach Modell  
Betriebssystem TRS DOS, NEW DOS  
Besonderheiten    
Bewertung
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Mit dem TRS 80 Model 1 stellte Tandy Radio Shack den ersten Computer einer langen Reihe von Modellen vor. Der TRS 80 Model 1 war zudem einer der ersten Homecomputer und stand mit anderen Computern, wie etwa den Apple II oder den Commodore PET, in Konkurrenz.
Das Unternehmen wollte unbedingt in diesen neuen Markt einsteigen und ließ von seinen Ingenieuren eine frühe Version, die fast nur auf Drähten basierte, erstellen und führte dies dem Eigentümer Charles Tandy vor. Dieser fragte in welchen Quantitäten der Computer gebaut werden solle und wie groß der Markt sein würde. Die Entwickler Don French und Steve Leininger antworteten, dass sie mit einem Verkauf von 50.000 Geräten insgesamt rechnen würden. Das Gelächter vom Vorstand und von Charles Tandy war groß (und in diesem Moment wahrscheinlich auch sehr demütigend), hatten sie doch eher mit einer Produktionsgröße von 1000 Geräten gerechnet. Das Entwicklungs Team erhielt jedoch grünes Licht und die Produktion startete wenige Wochen später. Nun war sich der Vorstand allerdings nicht mehr sicher, ob 1000 Geräte wirklich die richtige Wahl waren und korrigierten die Zahl auf 3500 Einheiten. Ausschlaggebend hierbei war die Aussage von Radio Shack Präsidenten Lew Kornfield, der sagte: "falls das Produkt ein Reinfall wird, können wir es noch immer in den Geschäften zur Inventarkontrolle nutzen". Der Computer wurde auf einer Pressekonferenz am 3. August 1977 vorgestellt. Für einen Preis von 599 $ bei dieser Computer das teuerste Produkt, das Tandy Radio Shack jemals im Sortiment hatte. Eine späte Genugtuung für die Entwickler war sicherlich der Verkaufsstart des Computers, als 15.000 Interessenten ihre Bestellung abgaben und durch diesen Ansturm die hauseigene Vermittlung abstürzte. Bereits im ersten Monat konnte Tandy Radio Shack über 10.000 Einheiten verkaufen und 55.000 weitere in den nächsten vier Monaten. Damit übertraf der Verkauf sogar die Vorstellung der Entwickler. Bis zu seinem Produktionsende im Januar 1981 wurden insgesamt mehr als 250.000 TRS 80 Model I verkauft. Zum Ende seiner Laufbahn hin wurde er unter dem Namen "Trash 80" bekannt.

Als die Entwicklung zu diesen Computer begann gab es noch keinerlei Entscheidung über den Prozessor, der den Computer antreiben sollte und zahlreiche Modelle wurden zu Versuchszwecken eingebaut: SC/MP, PACE, Intel 8008, Intel 8080 und schlussendlich der Z80. Der Prozessor Z80 taktete mit 1,77 MHz und erhielt zur Unterstützung einen RAM von 4 Kbyte, der allerdings bei späteren Versionen auf 16 KByte vergrößert wurde. Interessant war die Auswertung der Tastatureingabe: Statt die Daten über einen I/O (Input/Output)-Chip oder -Gerät zu senden, sendete die Hardware jeden Tastendruck zu einem vordefinierten Bereich im Speicher.
Wie auch alle anderen Computer aus dieser Generation, war der TRS 80 ein Tastaturcomputer. Dies war das gängige Design der meisten Computer aus dieser Ära.
Zur Datenausgabe stand ein, von RCA gebauter, schwarz-weiss Fernseher zur Verfügung. Im Grunde war dies ein ganz normaler Fernseher, dem allerdings die Sendersuche fehlte, d.h. dass der Fernseher nur einen Kanal empfangen konnte. Problematisch war die eingebaute Schnittstellenkarte, die Synchronisationsprobleme verursachen konnte, wenn der Computer eine größere weiße Fläche darstellen sollte. Dies konnte jedoch von jedem Benutzer mit einer kleinen Reparatur behoben werden. Die ersten Modelle der Serie beherrschten zudem nur Großschreibung, die Kleinschreibung konnte jedoch per Modifikation geregelt werden.
Zur Datensicherung konnte der TRS 80 auf einen normalen Kassettenrekorder zugreifen, es existierte allerdings auch eine Datassette von Radio Shack, namens CTR-41. Mit Level I BASIC hatte das System eine Schreib- und Lesegeschwindigkeit von kümmerlichen 25 Bytes pro Sekunde. Mit Level II BASIC konnte die Geschwindigkeit auf 50 Bytes pro Sekunde verdoppelt werden. Doch erst freie Programmierer erreichten später bis zu 150 KByte in der Sekunde, dass das Nutzen von Datassetten erheblich verbesserte. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die ersten Modelle Schwierigkeiten beim Laden von Kassettenrekordern hatten und erst mit einer zusätzlichen Modifikation des Service Centers richtig funktionierten. Spätere Modelle besaßen dafür ROMs, die diesen Fehler nicht mehr besaßen.
Für das Modell I kam später auch ein Diskettenlaufwerk auf den Markt, das allerdings erst betrieben werden konnte, wenn ein zusätzliches Expansion Interface gekauft wurde. Besonders interessierte Menschen konnten allerdings auch gleich die Festplatte, mit einem Volumen von 5 MByte, für den TRS 80 kaufen. Der Preis hierfür lag bei 1500 $.

Wie bereits oben kurz angeführt, existierten zwei Versionen der Programmiersprache BASIC für das Model I, wobei das erste in das 4 KByte ROM passte und das zweite nur für die 12 KByte-Versionen verfügbar war.
Level I BASIC basierte auf Li-Chen Wangs freien Tiny BASIC, das mit einigen Zusatzfunktionen von Tandy modifiziert wurde. Witzig (nicht wohl für die Besitzer!) waren die Fehlermeldungen: bei SYNTAX-Fehlern bekam der Benutzer ein "WHAT?" auf dem Bildschirm zu lesen, während bei arithmetischen Fehlern "HOW?" und bei Speicherfehlern "SORRY" zu lesen war. Insgesamt war das Level I BASIC recht limitiert und man versuchte Speicherplatz zu sparen, wo man nur konnte (beispielsweise wurde aus "PRINT" ein kurzes "P.", so sparte man sich drei Bytes des kostbaren Speichers).
Level II BASIC war da schon deutlich benutzerfreundlicher, auch wenn es selbst eine lizensierte Version des "16-KByte Microsoft-BASIC" war und hier auf 12 KByte zurechtgestutzt wurde. Es war möglich Modelle mit dem 4 KByte großen ROM auf die 16 KByte Version zu ändern. Den Austausch der ROMs berechnete Tandy mit einer Gebühr von 199 $. Programme, die für Level I BASIC geschrieben waren mussten dann jedoch für LEVEL II BASIC modifiziert werden.
Zudem vermarkete Microsoft noch ein LEVEL III auf Kassette, das viele Funktionen des ursprünglichen 16 KByte BASIC auch dem Tandy zur Verfügung stellte.
Neben den Versionen von Tandy gab es noch eine erstaunlich hohe Anzahl von Klonen des Modells.

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