Apple III

Apple III

Prozessor und Taktrate SynerTek 6502A / B (1,8 MHz)  
Arbeitsspeicher 128 KByte (max. 512 KByte)  
ROM 16 KByte  
Grafikchip --  
Auflösung bei maximalen Farben 280 x 192 (6 Farben)  
Soundchip Piepser  
Soundkanäle 1  
Gehäuseform Tastaurgehäuse  
Laufwerke 1 5,25"-Floppylaufwerk (140 KByte)  
Anzeige Monitor, Fernseher  
Erweiterbar mit Speichererweiterung, Doppelfloppylaufwerk, Festplatte, Drucker, Grafikkarte  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 19. Mai 1980 / 7800 $  
Betriebssystem Apple SOS  
Besonderheiten Vier Steckplätze  
Bewertung
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Apple stellte mit dem Apple III einen speziellen Computer für die Geschäftswelt der Öffentlichkeit vor. Geplant war hierbei, dass dieser Computer den Apple II mit der Zeit ablösen sollte, jedoch schlug dieser Plan fehl. Die Entwicklungsarbeiten begannen bereits im Herbst 1978, unter der Leitung von Dr. Wendell Sander. Mit dem internen Entwicklungsnamen Sara setzte Dr. Sander seiner Tochter ein Denkmal in der Geschichte von Apple, wenn auch kein glorreiches. Obwohl die Arbeiten an diesem Computer bereits 1978 begonnen wurden, dauerte es noch bis zum 19. Mai 1980, bevor der Apple III angekündigt und veröffentlicht wurde. Entgegen den üblichen Vorgehensweisen wurde bei diesem Modell keine Vorabberichterstattung lanciert. Dies erklärt, warum der Computer am Tage der Präsentation auch sofort zu kaufen war.

Der Apple III sollte eine stark erweiterte Apple II-Generation darstellen, die weniger mit der, mittlerweile vier Jahre alten Systemarchitektur (ausgehend vom Apple I) gemein hatte. Jedoch gehörte der Apple III offiziell nicht zur Apple II-Produktlinie. Zudem startete 1981 IBM einen Großangriff auf den Businessmarkt mit dem IBM PC. Der Apple III, mit seiner 8-bit-Technik, konnte diesem nichts entgegensetzen. Bereits die Ankündigung dieses Computers war für Apple ein schwerer Schlag. Zwar hatte das Unternehmen aus Cupertino einen guten Ruf, allerdings war IBM weltweit eine anerkannte Marke und bereits seit Jahrzehnten im Geschäft mit Großrechnern. Deren Ankündigung eines Computers für den Heimgebrauch reichte schon, etwaitigen Konkurrenten das Leben schwer zu machen.

Doch Apple machte sich selbst das Leben ebenfalls schwer: der Apple III war von Anfang an mit Fehlern behaftet, die in keiner Weise mit den bisherigen Produkten konkurrieren konnte. So kommentierte Steve Wozniak später, dass der Computer nicht, wie bisher üblich, von Ingenieuren entwickelt worden sei, sondern ausschliesslich von der Marketingabteilung, die einen neuen Markt erobern wollte.

Die Maschine stellte eine Evolution dar, keine Revolution. Als Prozessor diente ein SynerTek 6502A (oder B) mit 1,8 MHz und war erneut ein 8-bit-Modell, dass die selben Limitierungen hatte, wie die Apple II-Serie. Speicher, der größer als 64 KByte war, konnte nur mittels Bankswitching genutzt werden (Dritthersteller entwickelten Speichererweiterungen bis zu 512 KByte). Standard war dagegen die 80-Zeilen-Karte, die allerdings auch schon in einigen Apple II-Modellen vorhanden war. Ebenso stand eine Grafikkarte (16 Farben), ein 6-bit Audiocontroller, sowie ein 5,25"-Laufwerk (140 KByte) zur Verfügung. All diese Zusatzkomponenten hatte ein Apple II-Benutzer jedoch bereits in seinen Computer selbst hinzugefügt, neu war jedoch eine Echtzeituhr

Als Betriebssystem kam Apple SOS zum Einsatz, ein OS, dass kompatibel zu Apple DOS 3.2 und 3.3 war. Benutzer konnten somit auf ein breites Angebot an Software zurückgreifen. Enthalten war auch ein neuer BASIC Interpreter, namens Apple III Business BASIC, sowie Pascal.

So gesehen war der Apple III nicht schlechter oder besser, als die bisherigen Modelle des Unternehmens. Folgenschwerer waren hingegen die Fehler hinsichtlich des Aufbaus und der Designforderungen. Steve Jobs verlangte einen geräuschlosen Computer, der keine Lüfter oder Tunnel benötigte, eine Idee, die er auch bei seinen späteren Computern durchsetzte (Apple LISA oder Apple Macintosh). Jedoch produziert jeder Computer Abwärme. Die Entwicklungsabteilung setzte daher auf einen massiven Aluminiumboden, der die überschüssige Wärme ableiten sollte. Zusätzlich war das Netzteil weit von sämtlichen Schaltkreisen entfernt installiert worden, damit dieses keine zusätzliche Wärme in das System ableiten sollte. Diese Maßnahmen reichten jedoch nicht, bis zu Schluß kämpfte der Apple III mit Hitzestaus, die teilweise so gravierend waren, das sich die gesteckten Chips, aufgrund der Ausdehnung, aus den Sockeln lösten und der Anwender mit dem schönsten Datensalat auf dem Monitor beglückt wurde. Zusätzlich konnte es durchaus passieren, dass eingelegte Disketten regelrecht "gar" gekocht wurden.

Ein unkonventionelles Unternehmen wie Apple bot für das Problem auch eine unkonventionelle Lösung. Den Anwendern wurde geraten den Apple III etwa einen dreiviertel Zentimenter anzuheben und ihn dann herzhaft auf dem Schreibtisch aufschlagen zu lassen. Dies sollte die Chips wieder in die richtige Position drücken!

Niemand bei Apple wollte sich die Schuld zuweisen lassen und Jerry Manock, der Designer des Gehäuses wurde beschuldigt keine notwendigen Maßnahmen ergriffen zu haben, damit die Abwärme entweichen kann. Allerdings wurde Manock später entlastet, als sich herausstellte, das tatsächlich ein Hardwarefehler vorlag.

Insgesamt hatte es der Apple III äusserst schwer auf dem Markt, vor allem aber auch innerhalb der unternehmenseigenen Produktpalette: der Macintosh war leistungsfähiger und der Apple II zu ähnlich, als das sich der Apple III erfolgreich hätte durchsetzen können. Zudem war der Preis ( Grundpreis: 4340 bis zu 7800 $ für ein voll ausgebautes System) deutlich zu hoch angesetzt, was noch gravierender wurde, als man erkannte, das keine große Anzahl an spezieller Software vorhanden war. Der Todesstpß war jedoch das Hitzeproblem, das erst nach einem Rückruf von 14000 Computern in den Griff bekommen wurde. Diese wurden nicht repariert, sondern durch neue Computer ersetzt, die auf einer anderen Fertigung basierten und somit den Fehler umgingen.

1981 ersetzte Apple zudem das bisherige Modell durch ein neues Modell, das 256 KByte RAM besaß und für 3495 $ auf den Markt kam.

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